Johannes 17,1-26

Abschiedsgebet Jesu

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Heilige Schrift
Dies sagte Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sprach: (Joh 17,1a)

Zwischen die langen Abschiedsreden Jesu nach dem letzten Abendmahl und seiner Verhaftung, die den Beginn der Passion darstellt, setzt Johannes das Abschiedsgebet Jesu, auch hohepriesterliches Gebet genannt. Am Beginn des Kapitels steht eine klare Zäsur. Jesus hat zu seinen Jüngern geredet, hat sie gelehrt. Nun erhebt er die Augen zum Himmel und redet zu seinem Vater. Er redet nicht mehr zu den Menschen, sondern zu Gott. Ein solches Reden mit Gott nennen wir Gebet.
Auch die anderen Evangelien berichten uns von einem Gebet Jesu vor der Passion, am Ölberg, kurz vor seiner Verhaftung. Lukas spricht gar davon, dass dieses Gebet so inständig war, dass Jesu schweiß wie Blut zu Boden tropfte. Doch kein anderer Evangelist gibt uns so tiefen Einblick in das Beten Jesu wie Johannes.

Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. (Joh 17,1b-3)

Jesus weiß, dass seine Stunde gekommen ist. Es ist die Stunde, von der schon oft im Evangelium die Rede war, die Stunde des Leidens. Die anderen Evangelisten sprechen vom Kelch, dem Kelch des Leidens, vor dem Jesus zurückschreckt, den er aber bereit ist, dem Willen des Vaters gehorsam, anzunehmen.
Jesus blickt zurück auf sein Wirken. Er hat alles getan, was der Vater ihm aufgetragen hat. Nun ist es Zeit, dass er sein Werk vollendet. Diese Vollendung geschieht in der Passion, im Leiden Jesu und seiner Auferstehung. Der Vater wird den Sohn glorreich durch diese Leiden führen und ihn verherrlichen und indem der Sohn den Willen des Vaters an sich geschehen lässt, wird der Sohn den Vater verherrlichen.
Was nun geschehen wird, dient der Verherrlichung Gottes, aber zugleich dem heil der Menschen. In seiner Macht schenkt Gott den Menschen neues, ewiges Leben. Gott wird verherrlicht durch die Rettung der Menschen. Die größte Verherrlichung Gottes geschieht dort, wo das Heil der Menschen entsteht. Es ist unbeschreiblich, wie wichtig für Gott der Mensch ist.
Jesus ist gekommen, um durch die Vollendung des Werkes des Vaters den Menschen ewiges Leben zu schenken. Aber dieses ewige Leben kann nur dort entstehen, wo Menschen bereit sind, sich auf Gottes machtvolles Wirken einzulassen. Das ewige Leben besteht darin, den einzigen wahren Gott zu erkennen und den Sohn, den er gesandt hat.
Das ewige Leben besteht also in der Gottes- und Christuserkenntnis. Im biblischen Sinn bedeutet Erkenntnis nicht nur das Wissen um Gott und Jesus, sondern vor allem das Vertrauen, die personale Beziehung und die Gemeinschaft mit Gott und Jesus. Das ewige Leben verwirklicht sich in Beziehung zu Gott und Jesus Christus. Wer in diese Beziehung eintritt, hat Teil am Leben Gottes.

Guter Gott, ich glaube und weiß, dass alle Dinge in dir leben. Was immer es an Sein gibt, an Leben, an Herrlichkeit, an Freude, an Glück in der ganzen Schöpfung, ist seinem Wesen nach einfachhin und absolut von dir. Was immer wir Gutes tun, geschieht nicht nur durch deine Hilfe, sondern ist eine Nachahmung jener Heiligkeit, die in ihrer Fülle in dir ist.
Oh mein Gott, werde ich dich eines Tages sehen? Werde ich die Quelle jener Gnade sehen, die mich erleuchtet, mich stärkt und mich tröstet? So wie ich von dir kam, so wie ich von dir gemacht wurde, so wie ich in dir lebe, so möge ich am Ende zu dir zurückkehren und bei dir sein für immer und ewig. Amen.
(Kardinal Newman)
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Jesus
Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast.
Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. (Joh 17,4-11)

Jesus wird nun seine Jünger verlassen und zum Vater gehen. Sie bleiben in der Welt, sie sind der Versuchung und Bedrängnis ausgesetzt. Darum betet Jesus für seine Jünger zum Vater. Dieses Gebet wird sich fortsetzen, wenn Jesus zum Vater gegangen ist, es ist ein ewiges Gebet. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Jesus um unsere Nöte und Sorgen weiß.
Besonders werden Spaltungen und Streitigkeiten die Jünger Jesu bedrohen, das ist eine Erfahrung, die bereits die Gemeinden gemacht haben, für die Johannes sein Evangelium schreibt. Immer wieder stehen die Jünger vor Entscheidungen. Es kommt zu Veränderungen. Nur noch kurze Zeit ist Jesus bei ihnen ist - was kommt danach? Auch in der Kirche bleibt nicht alles so, wie es ist, auch hier gab es schon immer Veränderung und muss es sie auch weiterhin geben - aber was kommt? - Gott bleibt.

Der Abschied Jesu von den Seinen ist nicht ein Abbruch seines Bleibens bei uns und unseres Bleibens in ihm, sondern der neue Anfang: Der Vater tut, im Sohn bleibend, sein Werk und schickt uns den Geist, der in uns bleibt und so das Bleiben des Sohnes bei uns entdecken lässt. (Klaus Hemmerle)

Veränderung kann der Beginn von etwas ganz Neuem sein. Wenn es auch oft schmerzhaft ist, auf Gewohntes und Vertrautes zu verzichten, kann uns dieser Verlust doch neu aufmerksam machen auf das, was wirklich bleibt. Wir stehen dann ganz neu vor der Frage, ob wir uns nur in äußerlichen Gewohnheiten eingerichtet haben, oder ob wir wirklich in dem sind, der bleibt, in Gott und seiner Liebe. Bei aller Veränderung müssen wir uns auf das besinnen, das bleibt. Es gibt etwas, das durch alle Veränderung hindurch bewahrt werden muss, Gottes Wort und Gottes Wahrheit.
Jesus wusste, was auf die Jünger zukommt. Er wusste um das Festhalten und Verlieren der Menschen. Daher bittet er den Vater, dass er uns bewahre in seinem Namen, in seiner Liebe und in der Einheit und Liebe untereinander.

Sie sahen, wo er wohnte und blieben bei ihm. (Joh 1,39)

Das ganze Johannesevangelium ist eine Antwort auf die Frage: Wie kann ich eine Bleibe finden in Gottes Liebe. In Jesus finden wir diese Bleibe. Wir wohnen und bleiben im Sohn, wie der Sohn im Vater bleibt.
Zugleich aber will "dieser göttliche Lebensraum auch Lebensraum zwischen uns werden, Lebensraum, den wir einander einräumen, auf dass in unserer Einheit der eine Gott sich bezeugen, zum einladenden Lebensraum der Menschen werden kann." (Klaus Hemmerle)
Wenn wir diese Einheit in der Liebe bewahren, wenn wir offen sind für Veränderung - uns dabei aber fest machen in dem, der bleibt, wenn wir in seiner Liebe bleiben und in dieser Liebe auch anderen zur Bleibe werden, dann dürfen wir mit der Zuversicht der Kinder Gottes allen Widrigkeiten hoffnungsvoll entgegenblicken und sicher sein, dass Gott uns in seiner Liebe trägt.

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Jesus
Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.
Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. (Joh 17,12-21)

In der Einheit der Jünger wird Gottes Gegenwart in der Welt erfahrbar. Sie spiegelt das Wesen Gottes wieder, das in der Einheit der Dreifaltigkeit besteht. Die Dreifaltigkeit ist eines der tiefsten Mysterien des christlichen Glaubens. Gott hat sich uns offenbart als Vater, Sohn und Heiliger Geist und doch sind es keine drei Götter, sondern ein Gott. Die Theologie hat versucht, dieses Geheimnis zu erklären, indem sie die Unterscheidung von Person und Wesen formuliert hat. Gott existiert in drei Personen, die eines Wesens miteinander sind. Materiell können wir uns eine Person nur als ein selbständiges Individuum vorstellen. Uns ein rein geistiges Wesen vorzustellen, in dem drei Personen eins sind, ist uns nahezu unmöglich.
Jesus, was das Wesen Gottes ist, das diese Einheit bewirkt: Es ist die Liebe. Die drei göttlichen Personen zeichnen sich dadurch aus, dass sie in vollkommener Liebe eins sind. Und wieder fällt es uns schwer, uns ein solches Wesen vorzustellen, das ganz aus Liebe besteht. Es kann uns helfen, dies zu verstehen, wenn wir Gottes Wirken an uns bedenken. Gott behält seine Liebe nicht für sich, sondern will alle Menschen damit beschenken. Der Mensch ist fähig, diese Liebe von Gott zu empfangen. Durch die Liebe entsteht Einheit. Sie ist das Band, das die Menschen untereinander und mit Gott verbindet.

Nichts bereitet so viel Ärgernis, wie die Spaltung untereinander. Wenn die Gläubigen aber eins sind, baut das den Glauben auf. (Johannes Chrysostomus)

Beten wir um diese Liebe, um die Einheit in der Liebe, die zu allen Zeiten die Menschen so sehr nötig haben. Es gibt so viele Spaltungen zwischen den Menschen, in den Familien, unter den Christen unter Völkern und Religionen.
Komm Heiliger Geist! Entzünde in uns das Feuer göttlicher Liebe, das allen Hass besiegt. Von dieser Liebe durchdrungen führe uns zur Einheit mit allen Menschen und mit Gott.

Die heilige Therese von Lisieux machte bei ihrer ersten heiligen Kommunion in ganz besonderer Weise die Erfahrung des Einsseins mit Gott in der Liebe. Sie schreibt von einer Verschmelzung, einer Fusion mit dem Geliebten, mit Jesus. Aus Zweien ist eine untrennbare Einheit geworden. Sie hat sich ganz verwandelt in die Gestalt des Geliebten. Das ist für sie das höchste Glück und die größte Freude.

Oh, wie zärtlich war der erste Kuss, den Jesus meiner Seele gab! Ja, es war ein Kuss der Liebe! Ich fühlte mich geliebt, und auch ich sagte: Ich liebe Dich und schenke mich Dir auf ewig! Keine Bitte richtete Jesus an mich, und kein Opfer forderte Er von mir. Schon seit langem hatten Er und die kleine Theresia einander betrachtet und verstanden... An diesem Tag aber war unsere Begegnung kein bloßer Anblick mehr, sondern es war ein Verschmelzen. Wir waren nicht mehr zwei, sondern wie ein Wassertropfen sich im Schoße des Ozeans verliert, so war Theresia verschwunden. Jesus allein blieb. Er war der Herr, der König! ... Von Freude, von tiefer und unaussprechlicher Freude war mein Herz erfüllt.
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Jesus
Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. (Joh 17,22-23)

Die Herrlichkeit Gottes, von der Jesus hier spricht, ist eines der Leitmotive des Johannesevangeliums. Bereits im Prolog heißt es:

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. (Joh 1,14)

Diese Herrlichkeit offenbart Jesus in seinem Leben und Wirken, so beispielsweise auf der Hochzeit zu Kana:

So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. (Joh 2,11)

An dieser Herrlichkeit hat Jesus seinen Jüngern Anteil gegeben. Er hat sie berufen, sie sind ihm nachgefolgt. Je mehr ein Mensch wächst in der Nachfolge Jesu, desto größer wird sein Anteil an der Herrlichkeit des Herrn und je mehr ein Mensch diese Nachfolge lebt, desto stärker erstrahlt Gottes Herrlichkeit in der Welt.
Jesus macht deutlich, dass ein unerlässliches Merkmal der Jünger und eine Grundbedingung für die Anteilhabe an Gottes Herrlichkeit die Einheit ist: Die Einheit mit Gott und die Einheit untereinander. Kein Mensch kann sich anmaßen, getrennt von dieser Einheit ein Bote von Gottes Herrlichkeit zu sein.
Somit ist dieser erhabene Dienst des Menschen als Bote der Herrlichkeit Gottes nichts, das sich ein Mensch selbst nehmen kann. Er wird dazu berufen und gesandt von Gott und es ist nicht menschliches Verdienst, sondern allein Gottes Gnade, die den Menschen Anteil an seiner Herrlichkeit gewährt.
Herrlichkeit ist untrennbar mit Liebe verbunden, jener Liebe, die in Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist vereint und die den dreifaltigen Gott mit den Menschen verbindet. Beda Venerabilis sagt:

Mit Herrlichkeit meint er die Liebe, mit der er selbst geliebt worden ist vor der Erschaffung der Welt. In jener Herrlichkeit hat er uns von Ewigkeit her geliebt.

Diese Liebe Gottes ist in Jesus Christus den Menschen offenbar geworden:

In Christus ist die Doxa, die göttliche Herrlichkeit, aufgeschienen, ja Christus selbst ist die Wahrheit, die Offenbarung und Sichtbarkeit der göttlichen Herrlichkeit. Und diese Herrlichkeit ist in ihrem tiefsten Wesen nichts anderes als die Überfülle der Charis, der Huld und Güte Gottes. In Christus hat sich das göttliche Geschehen von Herrlichkeit, Wahrheit und Liebe sichtbar in unserer Welt ereignet. (Medard Kehl)

Christus ist die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes. Doch nicht alle haben sie erkannt. Jene aber, die sie erkannt haben, sind zu Zeugen berufen. Jesus sendet seine Jünger aus, um von der Herrlichkeit Gottes Zeugnis zu geben, an der sie selbst durch ihre Nachfolge Anteil erhalten haben. Nur durch dieses ständige Zeugnis der Jünger Jesu, in ihrem Dienst an Gott, ihrer Einheit und im Erweis der Liebe kann die Welt vom Glanz der Herrlichkeit Gottes erfahren. In ihrem Auftreten sollen sie sich das Beispiel Jesu zum Vorbild nehmen.

Der Liebe ist es eigen, sich mitzuteilen, ohne den anderen überwältigen und an sich reißen zu wollen. Ihre Macht und Herrlichkeit zwingt den Geliebten nicht auf die Knie, nein, sie öffnet sich ihm in demütig wartender und hingebender Bereitschaft und lässt sich ihn von ihm selbst her schenken. Deswegen lehnt sie auch jede Macht- und Prachtentfaltung ab und verbirgt ihre eigenste Hoheit und Schönheit im anspruchslos-unscheinbaren Dienst. Diese Herrlichkeit offenbart Gott in Christus, und gerade weil es die Offenbarung seiner herrlichen Liebe ist, bleibt sie zugleich auch Verhüllung und Verbergung seiner Größe. Gottes Herrlichkeit offenbart und verbirgt sich in einem Menschen, um den Menschen ihre höchste, von Gottes Liebe so ersehnte Antwort zu ermöglichen: ihm ihre Liebe zu schenken. (Medard Kehl)

Somit ist Gottes Herrlichkeit in der Welt auch immer gefährdet, nicht weil sie nicht machtvoll genug wäre, sich zu offenbaren, sondern weil sie in ihrer Liebe auf ihre Macht verzichtet. Doch gerade diese ohnmächtige Liebe entfaltet ihre Kraft, wenn sie im Vertrauen auf Gott gelebt wird. Denn sie entwaffnet die Mächtigen und zwingt die Stolzen auf die Knie, wenn diese erfahren, dass sich hier nicht gleich und gleich gegenüberstehen.
Es gehört Mut dazu, diese Liebe zu leben. Es bedeutet Selbstaufgabe und Hingabe an den, der die Macht und Herrlichkeit der Liebe in sich enthält. Doch Jesus traut uns zu, Anteil an seiner Herrlichkeit zu empfangen. Öffnen wir ihm unser Herz und lassen wir uns immer mehr von ihm beschenken!

Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin. (Joh 17,24-26)