1.Timotheus 1,1-2

Einführung

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Paulus, Apostel Christi Jesu gemäß dem Auftrag Gottes, unseres Retters, und Christi Jesu, unserer Hoffnung, an Timotheus, sein rechtmäßiges Kind im Glauben. Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn. (1Tim 1,1-2)

Der erste Brief an Timotheus gehört ebenso wie der zweite Brief an Timotheus und der Brief an Titus zu den sogenannten Pastoralbriefen. Diese richten sich nicht wie andere Paulusbriefe an die christliche Gemeinde einer Stadt, sondern an eine einzelne Person. Timotheus war etwa seit dem Jahr 50 einer der engsten Mitarbeiter des Paulus und begegnet uns an vielen anderen Stellen im Neuen Testament.
Die moderne Exegese sieht diese Briefe nicht als echte Paulusbriefe, sondern als Werke eines oder mehrerer Paulusschüler, die erst um das Jahr 100, lange nach dem Tod des Apostels, in Kleinasien entstanden sind. Im Mittelpunkt dieser Briefe steht die Begründung und inhaltliche Klärung des kirchlichen Hirtenamtes. Die Briefe setzen eine differenziertere Struktur der christlichen Gemeinden voraus, als diejenige der Anfangsjahre kurz nach der Missionierung. Zudem fehlen zentrale Begriffe der paulinischen Theologie und die Vorstellung von der unmittelbaren Wiederkunft Christi tritt immer mehr in den Hintergrund.