In jener Zeit - Spruch des Herrn - werde ich der Gott aller Stämme Israels sein und sie werden mein Volk sein.
So spricht der Herr: Gnade fand in der Wüste das Volk, das vom Schwert verschont blieb; Israel zieht zum Ort seiner Ruhe.
Aus der Ferne ist ihm der Herr erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir so lange die Treue bewahrt.
Ich baue dich wieder auf, du sollst neu gebaut werden, Jungfrau Israel. Du sollst dich wieder schmücken mit deinen Pauken, sollst ausziehen im Reigen der Fröhlichen.
Wieder sollst du Weingärten pflanzen auf Samarias Bergen. Wer Pflanzungen anlegt, darf ihre Früchte genießen.
Denn es kommt der Tag, da rufen die Wächter auf Efraims Bergland: Auf, lasst uns hinaufpilgern nach Zion zum Herrn, unserem Gott.
Ja, so spricht der Herr: Jubelt Jakob voll Freude zu und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, lobsingt und sagt: Der Herr hat sein Volk gerettet, den Rest Israels.
Seht, ich bringe sie heim aus dem Nordland und sammle sie von den Enden der Erde, darunter Blinde und Lahme, Schwangere und Wöchnerinnen; als große Gemeinde kehren sie hierher zurück.
Weinend kommen sie und tröstend geleite ich sie. Ich führe sie an Wasser führende Bäche, auf einen ebenen Weg, wo sie nicht straucheln. Denn ich bin Israels Vater und Efraim ist mein erstgeborener Sohn.
Hört, ihr Völker, das Wort des Herrn, verkündet es auf den fernsten Inseln und sagt: Er, der Israel zerstreut hat, wird es auch sammeln und hüten wie ein Hirt seine Herde.
Denn der Herr wird Jakob erlösen und ihn befreien aus der Hand des Stärkeren.
Sie kommen und jubeln auf Zions Höhe, sie strahlen vor Freude über die Gaben des Herrn, über Korn, Wein und Öl, über Lämmer und Rinder. Sie werden wie ein bewässerter Garten sein und nie mehr verschmachten.
Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, Jung und Alt sind fröhlich. Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer.
Ich labe die Priester mit Opferfett und mein Volk wird satt an meinen Gaben - Spruch des Herrn. (Jer 31,1-14)
Worte der Hoffnung spricht Gott durch den Propheten Jeremia. Damals galten sie dem Volk Israel, das fern der Heimat im Exil in Babylon leben musste, heute gelten sie uns, die wir uns vielleicht sehnen nach einer vergangenen guten Zeit, die für immer verloren scheint.
Wir sehen, wie die Welt im Umbruch ist, wie Werte verfallen, ein gewohntes Lebensumfeld zerbricht. Wo wird das hinführen? Was wird aus unserem Land, aus der Kirche, meinem Leben als Christ?
Gott hat Jeremia gesandt, dem Volk Hoffnung und Trost zu geben. Gott nennt sich selbst Vater. Im Neuen Testament zeigt uns Jesus Gott ganz neu als liebenden Vater. Gott lässt die Seinen nicht im Stich.
Auch wenn die Welt im Umbruch ist, Gott verlässt uns nicht. Gott weiß den Weg in die Zukunft. Er, der gestern war und heute ist, wird auch morgen sein - bei uns sein. So werden die, denen die Vergangenheit geraubt wurde und die heute von Trauer erfüllt sind, morgen voll Freude tanzen.