Dann rief er die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen. Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen. Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd. Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie. Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall die Kranken. (Lk 9,1-6)
Jesus bindet die Zwölf immer mehr in seine Lehr- und Heiltätigkeit ein und gibt ihnen die Vollmacht, Dämonen auszutreiben und Kranke zu heilen. Als mittellose Wanderpropheten ziehen sie durch das Land von Dorf zu Dorf. Später wird Jesus zweiundsiebzig Jünger aussenden. Das revidiert das Bild, das wir oft im Kopf haben, dass Jesus und die Jünger immer zusammen unterwegs waren. Jesus lehrt seine Jünger schon früh eigenständiges Verkünden der frohen Botschaft. Noch gehen sie in die Schule Jesu, bald aber werden sie selbst Lehrer sein.
Der Tetrarch Herodes hörte von allem, was geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden. Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen. (Lk 9,7-9)
Durch die landesweite Verkündigung wird Jesus zum Stadtgespräch und sein Ruf dringt bis an die obersten Stellen. Doch von spekulationsfreudigen Debattierern und sensationslüsternen Gaffern hält Jesus wenig. Das wird die Begegnung mit Herodes bei seiner Verurteilung zeigen. Jesus sucht Menschen, die es ernst meinen mit der Umkehr.
Die Apostel kamen zurück und erzählten Jesus alles, was sie getan hatten. Dann nahm er sie beiseite und zog sich in die Nähe der Stadt Betsaida zurück, um mit ihnen allein zu sein. (Lk 9,10)
Nach ihrer Rückkehr nimmt sich Jesus Zeit für seine Jünger. Sie haben bei ihrer ersten eigenständigen Verkündigung viele neue Erfahrungen gemacht, die sie mir Jesus austauschen möchten. Doch dann drängt das Volk herbei, das auch zu Jesus will. Und die Jünger machen noch einmal eine ganz neue Erfahrung.