Der Psalm passt an den Anfang des Jahres. Wir wollen es beginnen, indem wir es unter Gottes Segen stellen. Vieles mag uns Sorgen bereiten, wenn wir in die Zukunft blicken. Wir bemerken, wie unsere Welt immer mehr aus den Fugen gerät. Unsere so sicher scheinende Wohlstandsordnung wird von vielen Seiten bedroht. Der durch unsere Gier nach immer mehr Reichtum, Wohlstand und Bequemlichkeit ausgelöste Klimawandel macht sich immer mehr bemerkbar. Wir wissen, dass wir nicht mehr so weitermachen können wie bisher, aber wir tun es trotzdem, weil wir zu bequem sind und weil uns die Visionen fehlen, wie wir anders leben könnten.
Unsere Gesellschaft verändert sich rapide. Immer mehr fremde Menschen wollen bei uns heimisch werden und verändern das Gesicht unserer Städte. Aber auch die wirtschaftlichen Veränderungen werden immer deutlicher spürbar. Große Ketten versorgen uns mit den Dingen des Alltags und die kleinen Läden von nebenan verschwinden. Unsere Städte verlieren ihr Gesicht und werden immer eintöniger und trister.
Was kann uns Halt geben in dieser Zeit, in der sich so vieles verändert? Wer hat den Mut, unserer Gesellschaft neue Sinn-Impulse zu geben? Schauen wir auf etwas, das unseren Blick auf die Welt verändern kann: Dankbarkeit.
Die Völker sollen dir danken, Gott, danken sollen dir die Völker alle. (Ps 67,4)
Zweimal erklingt der Aufruf an die Völker zur Dankbarkeit im Psalm. Nur die Dankbarkeit lässt uns Gottes Segen erfahren. Er ist immer da, aber nur wenn wir dankbar sind, erkennen wir ihn.
Es ist so leicht, überall Schwierigkeiten und Probleme zu sehen, den Blick auf das zu richten, was uns nicht passt. Viele Menschen ärgern sich über Kleinigkeiten und so kommt es zu Streit und Unfriede unter den Menschen. Viel wichtiger ist es, das Gute in allem zu sehen, statt den Problemen die Lösungen, die uns weiterbringen, statt den kleinen Fehlern die vielen schönen Seiten. Nur wenige Menschen besitzen diese Gabe.
Es ist nicht selbstverständlich, dass es uns gut geht, dass wir alles zum Leben haben, was wir brauchen. Alles im Leben ist ein Geschenk, auch wenn wir meinen, es uns verdient zu haben und ein Anrecht darauf zu haben. Seien wir dankbar selbst für die kleinsten Dinge des Lebens. Sie alle sind ein Geschenk und nichts ist selbstverständlich. Lernen wir, aus dieser Dankbarkeit heraus unser Leben zu gestalten.