Der Beter denkt an Gottes Huld, die er ihm nie entzieht. Auch wenn er jetzt in der Wüste schmachtet, er weiß sich von Gott behütet. Indem er das Lob Gottes singt, erfährt er am Ort der scheinbaren Gottesferne ganz neu Gottes Gegenwart. Wir denken an all die Gefangenen, die in ihrem Kerker begonnen haben, Lieder für Gott zu singen. Wer Gott lobt, dem ist er nahe, wo er auch sein mag.
7Ich denke an dich auf nächtlichem Lager und sinne über dich nach, wenn ich wache.
8Ja, du wurdest meine Hilfe; jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.
9Meine Seele hängt an dir, deine rechte Hand hält mich fest.
Überall denkt der Beter an Gott, auf dem nächtlicher Lager, auf dem er sich vielleicht manchmal vor Sorgen wälzt, am Morgen, wenn mit dem ersten Strahl des Lichtes der erste Gedanke an Gott geht. Wenn die Sonnenglut herabsticht, weiß er sich von Gottes Flügel beschirmt. Er hat seine Seele fest in Gott verankert und Gottes Hand hält ihn, so dass er nicht fällt.
Indem er nachdenkt, sich an Gott erinnert, wird Gott ihm zur Hilfe. Mitten in der Not weiß der Beter sich unter dem Schutz dieses Gottes, indem er sich in seine rettende Gegenwart hineinbetet. So fühlt er sich getragen und findet zum Jubel, auch weil er gewiss ist, dass der Gott Israels sich jedem einzelnen zuwendet.
10Viele trachten mir ohne Grund nach dem Leben, aber sie müssen hinabfahren in die Tiefen der Erde.
11Man gibt sie der Gewalt des Schwertes preis, sie werden eine Beute der Schakale.
12Der König aber freue sich an Gott. Wer bei ihm schwört, darf sich rühmen. Doch allen Lügnern wird der Mund verschlossen.
Die Feinde des Beters aber werden vergehen. Hier können wir konkret an König David denken, wie er oft in Gefahr geraten ist, wie er Nachstellungen ausgesetzt war, fliehen musste. Immer hat Gott ihn beschützt und aus jeder Not gerettet. Der Beter kann sich stets an Gott freuen, denn Gott wird ihn immer retten vor allen Anfeindungen und der Wahrheit ihr Recht verschaffen.