Gedenke
des Tags der Feier, ihn zu heiligen.
Ein Tagsechst diene und mache all deine Arbeit,
aber der siebente Tag
ist Feier IHM, deinem Gott. (Ex 20,8)
Es erscheint zunächst ungewöhnlich, wenn wir das gewohnte "Gedenke des Sabbats" hier bei Martin Buber mit "Gedenke des Tags der Feier" übersetzt finden. Tag der Feier - Feiertag - so ungewöhnlich ist es dann aber auf den zweiten Blick doch nicht.
Der Wechsel zwischen Arbeitstagen und Feiertag schafft einen Freiraum im Leben des Menschen, der erst wahres Menschsein möglich macht. Fehlt der Feiertag im Leben, gerät der Mensch immer mehr in die Abhängigkeit von Arbeit und Terminen.
Wofür leben wir? Leben wir nur dafür, um zu arbeiten und Geld zu verdienen, und um dieses dann wieder auszugeben? Was wissen wir mit einem Tag der Feier in der Woche anzufangen?
Im Judentum wurde die Freiheit des Feier-Tags, des Sabbats bald dadurch massiv eingeschränkt, dass man durch genaue Vorschriften regelte, was an diesem Tag erlaubt ist und was nicht. Sicher, es sollte verhindert werden, dass die Menschen den Feiertag zu einem Werktag machten. Dabei hat man aber zu sehr das Negative, das, was nicht getan werden darf, betont und das, wozu dieser Tag befreien sollte, manchmal übersehen. So greift Jesus auch in seinem Tun oft die unsinnigen Sabbatvorschriften an.
Doch auch bei den Christen wurde die Heiligung des Sonntags bald schon auf das Gebot zum Kirchgang und das Verbot der Arbeit reduziert. Du sollst, du darfst nicht ... sieht so ein Geschenk an die Würde des Menschen aus? Warum aber sehen die Menschen die Feier der Hl. Messe immer mehr als Pflicht denn als Geschenk an?
Heiligung eines Tages bedeutet, dass dieser Tag aus der Verfügungsgewalt der Zwänge dieser Welt herausgenommen wird und ganz Gott geweiht ist. Gott aber will den Menschen nicht knechten, sondern er will dem Menschen Freiheit und Heil schenken. Wenn ein Tag ganz für Gott da ist, dann ist dieser Tag auch ganz für den Menschen da.
Heilig, das bedeutet auch Heil. Der Mensch soll einmal abschalten können von den Sorgen des Alltags, den Zwängen der Arbeit. Ganz Mensch sein, weil Gott das Glück und das Heil des Menschen will. Ich darf mich ganz in Gottes Hände legen und einmal ganz ausruhen in seiner Nähe. Ich darf loslassen, was mich beschäftigt und einmal ganz Gott wirken lassen. Dann sehen manche Dinge vielleicht ganz anders aus.
Herr, lass mich heute an diesem Sonntag ruhen in deiner Hand. Lass mich spüren, dass ich bei dir geborgen bin. Ja, du verlangst von mir, dass ich mein Leben in die Hand nehme, aber du hast mich an deiner Hand und führst mich durch mein Leben. Ja, ich muss mich mühen und arbeiten, aber deine Hilfe begleitet auch all mein Tun. Ich darf mich dir ganz anvertrauen.
Ehre
deinen Vater und deine Mutter,
damit sich längern deine Tage
auf dem Ackerboden, den ER dein Gott dir gibt. (Ex 20,12)
Am Schnittpunkt der beiden Tafeln der Gebote, zwischen den Geboten, welche die Beziehung zu Gott regeln und denjenigen, die die Beziehung der Menschen untereinander regeln, steht das Gebot der Elternliebe. Die Eltern sind es, die an Gottes Schöpfungsplan mitwirken und in ihrer Vereinigung neues Leben zeugen. Sie sind es zuerst, die dem Kind den Glauben vermitteln und es zum Leben erziehen.
Wenn dann die Kinder erwachsen werden, müssen sie ihr eigenes Leben leben. Aber sie dürfen nie vergessen, woher sie kommen. Die Eltern, die Jahre ihres Lebens für die Erziehung ihrer Kinder geben, bis diese für sich selbst sorgen können, dürfen auch erwarten, dass ihre Kinder sie an ihrem Lebensabend unterstützen, wenn sie einmal nicht mehr für sich sorgen können.
Das vierte Gebot ist das einzige, dem eine Verheißung folgt. Gott selbst ist der Garant dafür, dass die Sorge um die Eltern nicht ohne Lohn bleibt. Wer durch seine Fürsorge seinen Eltern auch im Alter noch ein schönes Leben ermöglicht, der darf auch selbst mit einem langen und erfüllten Leben rechnen.
Heute wissen wir oft nicht mehr, wie wir den alten Menschen helfen sollen. Berufstätigkeit und andere Verpflichtungen scheinen oft keine Zeit mehr für die Sorge um die alten Menschen zu lassen. Da bleibt als Lösung oft nur der Platz in einem Heim.
Eine Gesellschaft ist nur dann menschlich, wenn nicht nur die produktiven Menschen in ihr einen Platz haben. Gerade die ganz jungen und die ganz alten Menschen bedürfen der Fürsorge. Trotz aller Verpflichtungen die Zeit für diese Sorge zu finden, ist eine Herausforderung. Wenn sie glückt, dann wird sie auch unser eigenes Leben bereichern.
Die folgenden sechs Weisungen sind knapp formuliert, ohne weitere Erläuterungen. Die Menschen wissen, worum es geht. Es gibt kein Schlupfloch, um den Forderungen der Gerechtigkeit zu entkommen. Und doch finden die Menschen immer wieder Wege, die Eindeutigkeit in eine dehnbare Zweideutigkeit aufzulösen.
Es ist interessant, die folgenden Gebote mit den Worten Jesu in der Bergpredigt zu vergleichen. Dort erscheint Jesus als neuer Mose, der auf den Berg der Seligpreisungen steigt, um dem Volk mit göttlicher Vollmacht die Weisung Gottes zu verkünden. Jesus will die Zehn Gebote mit seiner Lehre nicht aufheben. Er zeigt vielmehr deren ursprüngliche Bestimmung auf.
Der Einfachheit halber habe ich die folgenden sechs Gebote in drei Gruppen zusammengefasst:
Das sechste und das neunte Gebot stehen unter dem Aspekt der Achtung vor Ehe und Familie als Raum des Lebens und der Partnerschaft, das fünfte und das achte Gebot schützen die körperliche und geistige Freiheit des Menschen und das siebte und zehnte Gebot sichern die Lebensgrundlage des Menschen.
Buhle nicht. ...
Begehre nicht das Weib deines Genossen.
Schon seit Urzeiten leben Mann und Frau in Partnerschaft zusammen. In nahezu allen Gesellschaften wird diese Beziehung von Mann und Frau aus dem rein privaten Bereich herausgenommen und einer öffentlichen Ordnung unterstellt. Die Ehe ist das öffentliche Versprechen zweier Menschen, ihr Leben gemeinsam zu leben, "einander zu lieben und zu ehren in guten und in schlechten Tagen, bis dass der Tod uns scheidet."
Die Familie ist die Grundlage der Gesellschaft. Sie ist der Lebensmittelpunkt des Menschen und die Keimzelle, aus der neues Leben entsteht. Sie bildet den Raum, in dem Kinder aufwachsen und das Leben lernen. Wegen ihrer Bedeutung im Schöpfungsplan Gottes, hat Ehe auch von jeher eine religiöse Komponente. Doch auch wenn Staat und Religion ihre berechtigten Interessen an der Reglementierung der Ehe haben, so ist sie doch zuerst für die einzelnen Menschen wichtig.
Ein Großteil der Menschen sehnt sich danach, einen Partner fürs Leben zu finden. Am Anfang steht die Liebe. Zwei Menschen finden einander interessant, merken, dass sie zusammen passen und dann schließlich, dass sie sich vorstellen können, gemeinsam durchs Leben zu gehen. Durch die Ehe bekommt die anfängliche Bekanntschaft etwas Verbindliches.
Es ist nicht immer einfach, das Ideal einer lebenslangen glücklichen Partnerschaft zu leben. Im Alltag merkt man schnell, dass eine Beziehung auch viel Arbeit bedeutet. Es gibt Konflikte, die gelöst werden müssen. Wenn die erste Verliebtheit verblasst, sieht man den Partner oft mit anderen Augen. Viele Ehen scheitern und hinterlassen tiefe Wunden bei allen Betroffenen.
Es gibt aber auch eine Liebe zum anderen, die ein Leben lang bleibt. Die Ehepartner bleiben einander treu und kämpfen füreinander, sind bereit, anstehende Probleme zu lösen, auch wenn das viel Zeit und Kraft kostet, weil sie im Herzen die tiefe Liebe zum anderen spüren und diese Liebe zum Wichtigsten in Ihrem Leben zählt.
Eine solche tiefe Beziehung zwischen Mann und Frau wird zum Bild für die Liebe Gottes zu seinem Volk. "Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen." Eine lebenslange Partnerschaft kann nur gelingen, wenn die Ehepartner nicht allein auf sich selbst vertrauen, sondern auch Gott mit in ihre Beziehung hinein nehmen, dass er das Band ihrer Liebe festige und immer wieder erneuere.
In der Kultur des Alten Testamentes hatte die Frau eine untergeordnete Rolle gegenüber dem Mann. Noch zur Zeit Jesu war es möglich, dass der Mann aus jedem beliebigen Grund der Frau eine Scheidungsurkunde ausstellte und sie so aus der Ehe entließ, was meist auch bedeutete, dass der Frau nun jede Lebensgrundlage entzogen war. Wenn ein verheirateter Mann eine andere Frau nahm, galt dies nur als Ehebruch, wenn diese Frau bereits verheiratet war. Eine verheiratete Frau aber galt immer als Ehebrecherin, sobald sie sich mit einem anderen Mann einließ.
Jesus verurteilt grundsätzlich die Ehescheidung, nicht zuletzt auch aus dem Aspekt, die Frauen zu schützen und ihre Rolle in der Gesellschaft aufzuwerten. Wir wissen nicht, wie Jesus heute urteilen würde, wenn er direkt auf die berechtigten Hilferufe von Menschen, deren Ehe gescheitert ist, antworten könnte. Sicher müssen sich diese Menschen fragen, ob sie wirklich alles versucht haben, um ihre Beziehung zu retten und auch Gott um seine Hilfe gebeten haben. Doch was ist zu tun, wenn eine Beziehung mehr das Leben der Partner behindert, als zum Leben führt?
Gott will das Leben. Die Ehe soll eine Bereicherung für die Partner sein. Dem Mehr an Leben verleiht auch die Fruchtbarkeit der Partner einen sichtbaren Ausdruck. Beziehung kann gelingen. Vertrauen wir mit Gottes Hilfe darauf, dass die Liebe stets stärker ist als jede andere Macht.
Das Ende einer Beziehung beginnt oft damit, dass einer der Partner zulässt, dass ein anderer Mensch interessanter wird als der eigene Partner. In der Bergpredigt sagt Jesus, dass der Ehebruch bereits bei dem begehrlichen Blick auf einen Menschen anderen Geschlechts beginnt.
Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. (Mt 5,27f)
In einer Beziehung ist die Treue von großer Wichtigkeit. Die Partner müssen sich darauf verlassen können, das der andere es ernst meint. Gerade, wenn es einmal zu Streit kommt, scheint es einfacher, sich anderswo Trost zu holen, als an der eigenen Beziehung zu arbeiten.
Wenn der Alltag kommt, scheint es interessanter zu sein, einen neuen Menschen kennen zu lernen, als am Partner langsam seine verborgene Schönheit immer mehr zu entdecken.
Die Begierde lockt, zu allen Zeiten ist das, was der Mensch nicht hat, interessanter als das, was er hat. Doch aus der Verlockung entsteht schnell das Unglück und lässt Wunden und Schmerzen zurück.
Treue ist schwer, Verzicht anstrengend. Doch wer standhaft bleibt, der wird das Leben erlangen.
Morde nicht. ...
Aussage nicht gegen deinen Genossen als Lügenzeugen.
Es ist erstaunlich, wie schnell ein Mensch das Leben eines anderen auslöschen kann. Immer wieder erschüttern uns Nachrichten von Mordfällen, Amokläufen und Attentaten. Dies geschieht, obwohl es in unserer Gesellschaft Konsens ist, dass es ein Unrecht ist, einen Menschen zu töten. Doch wenn wir genauer hinsehen, erkennen wir doch erhebliche Grauzonen, gerade am Beginn und am Ende des Lebens. Ab wann ist der Mensch ein Mensch? Darf ungeborenes Leben getötet werden? Wann endet das Leben eines Menschen? Als Christen müssen wir zu diesen Fragen eindeutig Stellung beziehen und die Würde menschlichen Lebens verteidigen, von der Zeugung bis zum Tod, egal wie gesund oder krank, erwünscht oder unerwünscht ein Mensch auch sein mag.
Gott ist der Gott des Lebens, der den Menschen Leben in Fülle schenken will. Die Zehn Gebote wollen das Leben mehren. Sie wollen erreichen, dass jeder Mensch die Freiheit hat, sein Leben zu entfalten und dass der Mensch das Lebensrecht des anderen respektiert.
Menschen können die Freiheit und Lebensqualität anderer Menschen einschränken und das nicht nur, indem sie andere körperlich verletzen oder töten. Das macht Jesus in der Bergpredigt deutlich:
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein.
Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. (Mt 5,21f)
Auch mit Worten und Taten können Menschen andere verletzen und die inneren Wunden schmerzen oft mehr und länger als die äußeren. Wer nie Lob und immer nur Kritik zu hören bekommt, der wird krank. Wenn Menschen schlecht über andere reden oder bewusst Falsches über sie in Umlauf bringen, dann können sie deren Leben zerstören.
Es ist nicht egal, was wir zu anderen sagen und wie wir über andere reden. Ein kleines Lob kann einen Menschen aufbauen, ein freundliches Wort ihn glücklich machen. Versuchen wir es, auch wenn uns die Worte manchmal schwer über die Lippen kommen.
In der Kultur des Alten Testamentes galt das Wort viel. Rechtsentscheide wurden auf die Aussage von Zeugen hin entschieden. Wer bewusst falsch über einen anderen aussagt, kann ihn so an den Rand der Gesellschaft drängen. Auch heute geschieht es, dass bewusst falsche Gerüchte über andere in Umlauf gebracht werden. Menschen sind sich wegen etwas, das sie einander nicht verzeihen können, für den Rest des Lebens spinne feind.
Hier gilt es für uns als Christen, der Wahrheit eine Stimme zu verleihen, auch wenn wir damit selbst Kritik und Anfeindungen zu ertragen haben. Wo es an uns ist, sollen wir auf Versöhnung hinwirken, dass Menschen einander verzeihen und so das Leben wieder blühen kann, wo es unter Hass und Streit zu ersticken drohte.
Stiehl nicht. ...
Begehre nicht das Haus deines Genossen, ... seinen Ochsen, seinen Esel, noch allirgend, was deines Genossen ist.
Achtung vor dem Lebensraum des anderen Menschen bedeutet, dass wir seinen Besitz respektieren. Es sollte selbstverständlich sein, dass wir anderen nichts stehlen. Aber Besitz fängt schon früher an. Es muss einem Menschen auch möglich sein, etwas zu erwerben. Auch die Arbeitskraft gehört zum Besitz eines Menschen. Wenn einer diese Arbeitskraft anderen zur Verfügung stellt, hat er das Recht auf einen gerechten Lohn. Es ist Raub, wenn Menschen unter Wert beschäftigt werden und andere sich ihren Lohn einstecken.
Wer anderen den gerechten Lohn vorenthält, macht sie zu Arbeitssklaven. Neben der Arbeit sollte auch genügend Zeit sein, dass ein Mensch sich geistig entfalten kann und dass er Zeit hat für Familie und Privatleben. Ungerechte Arbeitsverhältnisse rauben einem Menschen nicht nur den gerechten Lohn, sondern auch wertvolle Zeit seines Lebens. Um wirklich Leben zu können, braucht ein Mensch eine Lebensgrundlage und genügend Lebensraum. Dies zu ermöglichen und zu schützen ist eine Forderung der Zehn Gebote.
Es ist die Gier, die Menschen dazu antreibt, andere auszubeuten. Man möchte selbst immer mehr haben und nimmt dabei auf nichts und niemanden Rücksicht. Wer die Macht hat, meint diese uneingeschränkt für seine eigenen Zwecke einsetzen zu dürfen.
Man darf die Zehn Gebote nicht als Regeln sehen, die uns einschränken, sondern als eine Wegweisung, die uns hinführt zu immer größerer Liebe und zu einem Mehr an Leben und man darf auch die beiden Teile der Zehn Gebote nicht zu stark voneinander trennen. Gott ist ein Gott des Lebens und er will die Freiheit und das Leben des Menschen ermöglichen und schützen. Daher bildet das Anerkennen Gottes als Herrn des Lebens die Grundlage für ein Leben des Menschen in Freiheit, wie es die Gebote des zweiten Teils unter den Menschen sichern sollen. Andererseits kann aber auch keiner "als wackerer Bekenner des Glaubens an den einen, wahren Gott und Eiferer für reinen Gottesdienst auf die erste Tafel schwören und die zweite mit Füßen treten!" (Fridolin Stier)
Auch heute bejahen viele Menschen den Wert der Gebote, die sich auf das Miteinander der Menschen beziehen. Für sie kommt es vor allem darauf an, ein guter Mensch zu sein, und das zeige sich doch daran, wie wir uns anderen gegenüber verhalten. Aber können wir die Gebote der zweiten Tafel in rechter Weise leben, wenn wir die der ersten Tafel missachten?
Die Eltern zu ehren ist eines der wichtigsten Gebote. Die Familie war und ist die Keimzelle unserer Gesellschaft. Wie können die Kinder in rechter Weise ihre Eltern ehren? Wie steht es in der Zeit von Renten- und Sozialversicherung um die Sorge um unsere alten Menschen?
Morden, Stehlen, Falschaussage gelten auch nach heutigem Recht als strafwürdige Delikte. Doch fängt nicht das Fehlverhalten schon viel früher an? Wenn wir anderen nicht verzeihen können, töten wir die Beziehung zu ihnen in unserem Herzen. Profitgier nimmt anderen das weg, was ihnen eigentlich zustehen würde. Schon ein scheinbar harmloser Spott kann das Ansehen eines Menschen schädigen.
Wie steht es mit dem Ehebruch? Dem Begehren nach der Frau eines anderen? An welchem Tag liefert uns das Fernsehen keine Bilder davon, dass so etwas heutzutage eigentlich "ganz normal" ist? Wie beeinflusst das unser Denken?
Wie steht es heute um das Begehren nach dem Hab und Gut anderer Menschen? Dreht sich nicht alles um das Geld? Statussymbole sind wichtig, die Menschen wollen zeigen, was sie haben. Wer nicht mitmacht, wird schnell zum Außenseiter. Fragen wir uns auch einmal, um welchen Preis viele Billigprodukte in unseren Läden produziert werden und wo wir auf Kosten der Armen leben, auch wenn sie weit weg sind.
Wie aber sieht es nun aber dem ersten Teil der Zehn Gebote aus, die fordern, Gott an erste Stelle zu setzen und ihn zum Herrn meines Lebens zu machen? Warum verlangt Gott so eifersüchtig danach, dass das Volk neben ihm keine anderen Götter haben soll, sich kein Gottesbild machen darf und den Namen Gottes ehren soll?
Gott will, dass wir ihm allein vertrauen und uns nicht an Mächte binden, die uns von ihm trennen. Nur in der Gotteskindschaft bleibt der Mensch frei. Auch heute gibt es Menschen, die sich in Gottesbilder begeben, die abhängig machen, die Ideologien folgen und gefangen sind von Süchten. Woran hänge ich mein Herz?
Gott will das Gute für den Menschen. Gott hat etwas für sein Volk getan. Er hat es aus der Sklaverei in Ägypten befreit, das ist das entscheidende Ereignis in der Geschichte Israels. Für uns können wir heute sagen, dass Gott uns durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes das Leben neu gebracht hat.
Gott ist für uns da, das besagt sein Name. Gott will, dass ich glücklich werde. Kann ich mir vorstellen, mein Glück auf dem Weg mit Gott zu finden?