Matthäus 19,3-15

Ehe,Ehelosigkeit,Kinder

.
Da kamen Pharisäer zu ihm, die ihm eine Falle stellen wollten, und fragten: Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grund aus der Ehe entlassen? Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein? Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. (Mt 9,3-7)
Da sagten sie zu ihm: Wozu hat dann Mose vorgeschrieben, dass man (der Frau) eine Scheidungsurkunde geben muss, wenn man sich trennen will? Er antwortete: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so. Ich sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch. (Mt 19,8-9)
Da sagten die Jünger zu ihm: Wenn das die Stellung des Mannes in der Ehe ist, dann ist es nicht gut zu heiraten. Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es. (Mt 19,10-12)
Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte und für sie betete. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. Doch Jesus sagte: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich. Dann legte er ihnen die Hände auf und zog weiter. (Mt 19,13-15)

Es geschieht sicher nicht ohne Grund, dass Matthäus uns die Segnung der Kinder direkt im Anschluss an Jesu Worte über Ehe, Ehescheidung und Ehelosigkeit überliefert. Kinder gehören zu einer Ehe und wenn eine Ehe zerbricht, sind es oft die Kinder, die am meisten darunter zu leiden haben. Auf der anderen Seite haben Menschen, die nach Jesu Weisung ehelos leben, eben keine Kinder. Das bedeutet aber nicht, dass Jesus kinderfeindlich gewesen wäre.
Die Aufforderung zur Ehelosigkeit gilt nur für einige Wenige. Die meisten Bewohner des Himmelreiches leben in einer Ehe und haben Kinder. Die Kirche ist keine asketische Sekte. Sie ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Es gibt verschiedene Berufungen in ihr und auch Kinder haben ihren ganz besonderen Platz in der Kirche.