Matthäus 9,18-35

Heilungen

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Während Jesus so mit ihnen redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. (Mt 9,18-19)

Jesus ist bekannt geworden. Er hat das Volk in einer langen Rede gelehrt, seine Worte unterstützt er durch wirkmächtige Taten. Die Menschen vertrauen ihm, selbst in aussichtslosen Fällen. So heilt Jesus die Tochter eines Synagogenvorstehers, die bereits gestorben ist und eine Frau, die jahrelang an Blutungen leidet und bisher keine Heilung finden konnte.

Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt.
Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend. (Mt 9,20-26)

Auch zwei Blinde macht Jesus wieder sehend und öffnet einem Stummen den Mund:

Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Er sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie antworteten: Ja, Herr. Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen. Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber befahl ihnen: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren. Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend. (Mt 9,27-31)
Als sie gegangen waren, brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. (Mt 9,32-34)

So etwas ist in Israel noch nie geschehen, sagen die Menschen voller staunen. Doch andere glauben nicht an Gottes Wirkmächtigkeit, sondern schieben sein Wirken den Dämonen zu. Je mehr sich Jesus Christus in seinem Worten und Taten als Sohn Gottes erweist, desto stärker formiert sich der Widerstand gegen ihn. Jesus aber führt unbeirrt sein Werk, Gottes Werk, fort.

Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. (Mt 9,35)

Der letzte Vers dieses Abschnitts wiederholt, was bereits in 4,23 gesagt wurde und bildet so einen Rahmen um den Bericht des Evangelisten von Jesu erstem Auftreten, seiner grundlegenden Lehre der Bergpredigt und dem Erweis seiner Vollmacht in den Heilungswundern.