2 Johannes 1-13

Übersicht

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Der Älteste an die von Gott auserwählte Herrin und an ihre Kinder, die ich in Wahrheit liebe; aber nicht nur ich, sondern auch alle, die die Wahrheit erkannt haben, lieben sie aufgrund der Wahrheit, die in uns bleibt. Und sie wird mit uns sein in Ewigkeit. Gnade wird mit uns sein, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in Wahrheit und Liebe. (2Joh 1-3)

Der Verfasser des zweiten Johannesbriefes nennt sich Ältester, auch Presbyter, hat also ein Vorsteheramt in der Gemeinde inne und war den Adressaten unter dieser Bezeichnung bekannt. Er gehört der johanneischen Schule an, seine Identifikation mit dem Apostel und Evangelisten Johannes ist in der modernen Exegese umstritten, ebenso die Entstehungszeit des Schreibens.
Anlass des Briefes sind Irrlehrer, die in der Gemeinde aufgetreten sind. Gegenüber diesen sollen die Gläubigen an der überlieferten Wahrheit festhalten. Das größte Gebot, dass der Verfasser der Gemeinde aufträgt, ist die Liebe.

Ich habe mich sehr gefreut, unter deinen Kindern solche zu finden, die in der Wahrheit leben, gemäß dem Gebot, das wir vom Vater empfangen haben. Und so bitte ich dich, Herrin, nicht als wollte ich dir ein neues Gebot schreiben, sondern nur das, das wir von Anfang an hatten: dass wir einander lieben sollen. Denn die Liebe besteht darin, dass wir nach seinen Geboten leben. Das Gebot, das ihr von Anfang an gehört habt, lautet: Ihr sollt in der Liebe leben. (2Joh 4-6)

Neben der Liebe steht das Bekenntnis zu Jesus Christus und zwar dazu, dass er im Fleisch gekommen ist, das bedeutet, dass Gott in Jesus Christus wirklich Mensch geworden ist. Die Herausbildung der Lehre, wie Gottheit und Menschheit in Jesus Christus zusammengehen, hat die Kirche in den ersten Jahrhunderten sehr beschäftigt und es ist dabei immer wieder zu Streitigkeiten und Spaltungen gekommen, die bereits in der Frühzeit der Kirche ihren Anfang nehmen.

Viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen; sie bekennen nicht, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Antichrist. Achtet auf euch, damit ihr nicht preisgebt, was wir erarbeitet haben, sondern damit ihr den vollen Lohn empfangt. Jeder, der darüber hinausgeht und nicht in der Lehre Christi bleibt, hat Gott nicht. Wer aber in der Lehre bleibt, hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und nicht diese Lehre mitbringt, dann nehmt ihn nicht in euer Haus auf, sondern verweigert ihm den Gruß. Denn wer ihm den Gruß bietet, macht sich mitschuldig an seinen bösen Taten. (2Joh 7-11)

Der Verfasser warnt die Gemeinde vor den Irrlehrern, die er als Antichriste beschreibt. Sie sollen sie nicht aufnehmen und ihnen den Gruß verweigern.

Vieles hätte ich euch noch zu schreiben; ich will es aber nicht mit Papier und Tinte tun, sondern hoffe, selbst zu euch zu kommen und persönlich mit euch zu sprechen, damit unsere Freude vollkommen wird. Es grüßen dich die Kinder deiner auserwählten Schwester. (2Joh 12-13)

Der Briefschluss kündigt einen baldigen Besuch an und vermittelt Grüße einer den Empfängern wohl bekannten Gemeinde, in der sich der Verfasser derzeit aufhält.