Apostelgesch. 24,1-28,31

Paulus Gefangener Roms

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Etwa zwei Jahre bleibt Paulus nun in Cäsarea, dem Sitz des römischen Statthalters von Judäa, in Haft. Dann kommt es zu einem Wechsel im Amt des Statthalters und der neue möchte wohl den in der Schwebe befindlichen Fall des Paulus endlich abschließen. Als der jüdische König Agrippa dem neuen Statthalter seine Aufwartung macht, führt dieser ihm Paulus vor. Paulus erhält erneut die Gelegenheit, seinen Fall zu schildern. Paulus nutzt dieses geschickt dazu, König Agrippa, den römischen Statthalter und allen Anwesenden die Bekehrung zu Jesus Christus nahe zu legen, was diese aber nicht akzeptieren können. Sie finden aber auch nichts, wofür Paulus die Todesstrafe verdient hätte. Um den lästigen Gefangenen endlich los zu werden, wird seine Überfahrt nach Rom als Gefangener vor das Gericht des Kaisers organisiert. Mit dem Bericht dieser Überfahrt und der Ankunft des Paulus in Rom endet die Apostelgeschichte.
In Kapitel 26 berichtet Lukas von der Rede des Paulus vor dem römischen Statthalter und König Agrippa. Dort erzählt Paulus auch über das Erlebnis seiner Bekehrung:

Ich selbst meinte, ich müsste den Namen Jesu, des Nazoräers, heftig bekämpfen. Das habe ich in Jerusalem auch getan: Ich ließ mir von den Hohenpriestern Vollmacht geben und sperrte viele der Heiligen ins Gefängnis; und wenn sie hingerichtet werden sollten, stimmte ich dafür. Und in allen Synagogen habe ich oft versucht, sie durch Strafen zur Lästerung zu zwingen; in maßloser Wut habe ich sie sogar bis in Städte außerhalb des Landes verfolgt. So zog ich auch mit der Vollmacht und Erlaubnis der Hohenpriester nach Damaskus.
Da sah ich unterwegs, König, mitten am Tag ein Licht, das mich und meine Begleiter vom Himmel her umstrahlte, heller als die Sonne. Wir alle stürzten zu Boden, und ich hörte eine Stimme auf Hebräisch zu mir sagen: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Es wird dir schwer fallen, gegen den Stachel auszuschlagen.
Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Der Herr sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf, stell dich auf deine Füße! Denn ich bin dir erschienen, um dich zum Diener und Zeugen dessen zu erwählen, was du gesehen hast und was ich dir noch zeigen werde. Ich will dich vor dem Volk und den Heiden retten, zu denen ich dich sende, um ihnen die Augen zu öffnen. Denn sie sollen sich von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott bekehren und sollen durch den Glauben an mich die Vergebung der Sünden empfangen und mit den Geheiligten am Erbe teilhaben. (Apg 26,9-18)