Lukas 2,21-40

Darstellung im Tempel

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Hl. Schrift
Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, noch ehe das Kind im Schoß seiner Mutter empfangen wurde. (Lk 2,21)

Im Zusammenhang mit der Geburt galten bei den Juden strenge Reinigungsvorschriften. Sieben Tage ist die Frau nach der Geburt unrein, dann folgt am achten Tag die Beschneidung des Kindes. Die Frau aber muss noch weitere 33 Tage zu Hause bleiben. Danach, am 40. Tag nach der Geburt, muss ein Opfer dargebracht werden, ein einjähriges Schaf als Brandopfer und eine junge Taube oder Turteltaube als Sündopfer, oder, wenn die Mittel für ein Schaf nicht ausreichen, zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben (Lev 12). Davon berichtet Lukas nun.

Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. (Lk 2,21-34)

Neben der Reinigung der Frau ist die Auslösung des Erstgeborenen ein wichtiger Aspekt des Reinigungsopfers. In Erinnerung an den Exodus, den Auszug Israels aus Ägypten, galt alle Erstgeburt Israels dem Herrn heilig (Ex 13,2). Damals hat der Würgeengel in der Nacht alle Erstgeborenen der Ägypter erschlagen, die Erstgeborenen Israels aber am Leben gelassen. Jeder Erstgeborene musste daher vor Gott gebracht, im Tempel "dargestellt" und damit ausgelöst werden (Ex 2,12f).
Maria und Josef bringen Jesus in den Tempel, um das im Gesetz des Mose vorgeschriebene Opfer für ihn darzubringen. Doch was für ein Geschehen! Gott selbst bringt sich letztlich als Opfer dar. Nicht ein menschliches Opfer, sondern das Opfer, in dem Gott sich selbst darbringt, wirkt die Heiligung des Menschen. Am Fest der Darstellung des Herrn wird somit vorausgebildet, was sich im Tod Jesu Christi vollenden wird.
In einer Predigt zum heutigen Festtag erklärt der hl. Gregor Palamas dieses Geschehen:

Bevor Christus kam, war jener von den Ureltern ererbte Fluch und Urteilsspruch uns allen gemeinsam, ausgegossen über alle aus einem einzigen Urahn, gleichsam entsprungen aus der Wurzel des Menschengeschlechts selbst und unserer Natur zugeteilt wie ein Los. Durch sein persönliches Tun konnte zwar jeder einzelne Mensch entweder das Lob oder den Tadel Gottes auf sich ziehen, doch gegen jenen gemeinsamen Fluch und Urteilsspruch und das böse Erbe, das von seinen Vorfahren her auf ihn gekommen war und durch ihn selbst wiederum auf seine Nachkommen überging, vermochte er nichts. Doch Christus ist gekommen, der Befreier unserer Natur, und hat den gemeinsamen Fluch in gemeinsamen Segen verwandelt, indem er aus einer unversehrten Jungfrau unsere Menschennatur annahm. ... Er, der alle zur Gänze retten will, beugte die Himmel und kam herab für alle, und nachdem er durch seine Werke, Worte und Leiden den Weg des Heils aufgezeigt hatte, stieg er wieder hinauf in die Himmel, um all jene dorthin zu ziehen, die an ihn glauben.
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Hl. Schrift

In einem Gebet der Ostkirche heißt es:

Sei gegrüßt, gnadenerfüllte Gottesmutter und Jungfrau,
denn aus dir ging auf die Sonne der Gerechtigkeit,
Christus, unser Gott,
um zu erleuchten alle, die da sind in Finsternis;
frohlocke auch du, gerechter Greis,
denn in deine Arme nimmst du unsern Befreier,
der uns die Auferstehung schenkt.

Um dieses Werk der Erlösung zu vollbringen, musste Christus vollkommen unsere Menschheit annehmen. Dies geschieht auch dadurch, dass er alle Gebote vollkommen erfüllte. Dazu sagt der hl. Gregor Palamas weiter:

Seht ihr, wie der Schöpfer und Gebieter des Gesetzes sich in allem dem Gesetz unterzieht? Was vollbringt er damit? Er macht unsere Natur gehorsam gegenüber dem himmlischen Vater in allen Dingen, heilt uns von ihrem Ungehorsam und verwandelt den auf ihr liegenden Fluch in einen Segen. Denn so wie unsere ganze Natur in Adam war, so ist sie auch in Christus. Und so wie in dem von der Erde stammenden Adam wir alle, die wir aus ihm das Sein empfingen, zur Erde zurückkehrten, ... so sind wir durch den aus dem Himmel stammenden Adam alle in den Himmel hinaufgerufen zu der dortigen Herrlichkeit. ...
Wo aber keine Eltern vorhanden waren, sondern nur eine Mutter, und zwar eine jungfräuliche, und ein Kind, das gezeugt worden war ohne Samen, war eine Reinigung nicht nötig, sondern sie erfolgte aus Gehorsam, um die ungehorsame Natur zurückzuführen und die durch den Ungehorsam eingegangene Verpflichtung zu löschen. ...

Kein Mensch hätte jemals vermocht, ein Opfer darzubringen, das Gott so wohlgefällig gewesen wäre, dass es die Sünde Adams getilgt hätte. Doch in seiner übergroßen Liebe bringt sich Gott für die Menschen dar, um uns zu heiligen. Daher ist es auch kein Zufall, dass dieses Ereignis im Tempel geschieht. Gott begegnet seinem Volk in seinem Tempel, doch zugleich erneuert und überbietet er alle Opfer, die dort bisher dargebracht wurden. Dadurch verliert der Tempel seine Funktion. In der Liturgie des Gottesvolkes des neuen Bundes bringt sich Christus selbst dar und auf den Altären dieser Welt wird Brot und Wein gewandelt in seinen Leib und sein Blut, hingegeben für uns.
Die Kirche feiert am 40. Tag nach Weihnachten das Fest der Darstellung des Herrn. Früher hieß es auch Reinigung Mariens oder Mariä Lichtmess, in der Ostkirche trägt es den Namen Hypapante (Begegnung). Dieses Fest ist verbunden mit einer Kerzenweihe und Lichterprozession. Der Glanz der Kerzen soll uns den Glanz der Reinheit Mariens vor Augen führen. Maria bedurfte der Reinigung nicht, blieb sie doch vor, während und nach der Geburt reine Jungfrau. Dennoch erfüllt sie das, was zur damaligen Zeit üblich war, und stellte sich nicht über die anderen Menschen. In der Legenda Aurea, dem bedeutenden Heiligenbuch des Mittelalters, heißt es dazu:

Um deutlich zu machen, dass Maria rein und ohne Makel ist, ordnete die Kirche an, dass man an diesem Fest brennende Kerzen tragen soll. Diese sagen uns: Heilige Jungfrau, du bedarfst keiner Reinigung, du leuchtest und glänzt ganz und gar.

Zunächst verläuft bei diesem Opfer der Eltern Jesu alles ganz normal. Aber, wenn man die vorhergehende Kindheitsgeschichte betrachtet, mit der Geburt im Stall, den Engeln und Hirten und den Weisen aus dem Morgenland, so kann man sich vorstellen, dass es auch hier nicht beim Gewöhnlichen bleibt. Die Eltern Jesu tun ganz einfach das ihre, aber Gott selbst zeigt der Welt, dass sein Sohn in die Welt gekommen ist. Vor dem öffentlichen Wirken Jesu bekommen das aber nur wenige mit, hier sind es Simeon und Anna, zwei fromme alte Menschen, die ihr Leben ganz Gott geweiht haben. Beide scheinen ihr ganzes Leben lang auf diesen einen Tag gewartet zu haben.

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Hl. Schrift
In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: (Lk 2,25-28)

In der orthodoxen Kirche trägt das Fest seit dem 5. Jahrhundert den Namen Hypapante - Fest der Begegnung. Der Messias kommt in seinen Tempel und begegnet dem Gottesvolk des Alten Bundes, vertreten durch Simeon und Hanna. Besonders die Begegnung mit Simeon wird im Lukas-Evangelium ausführlich geschildert. Der Tempel galt für die Juden als Wohnung Gottes auf Erden. Von dort aus sollte das Licht der Herrlichkeit Gottes in die ganze Welt strahlen. Daher ist es nicht unbedeutend, dass dort die Begegnung zwischen Gott und den Frommen, die auf sein Erscheinen gewartet haben, geschieht.
Es ist wichtig zu beachten, wer diese Begegnung bewirkt. Die Begegnung kommt nicht allein dadurch zustande, dass Simeon ständig im Tempel gewartet hat. Nein, er scheint gar nicht genau gewusst zu haben, worauf er warten soll. Aber er wusste, dass er am richtigen Ort ist und dass Gott ihm das Entscheidende zeigen wird, wenn es soweit ist. Durch sein unermüdliches und treues Warten schafft er die Voraussetzung dafür, dass ihm Gott begegnen kann. Er ist offen für den Anruf Gottes, offen für Gottes Geist. Dieser Heilige Geist hat Simeon offenbart, dass er nicht sterben wird, bevor er Jesus Christus gesehen hat. Simeon lebt getreu dieser Verheißung und so kann der Heilige Geist die Begegnung zwischen Simeon und Jesus bewirken.
Als Simeon erkennt, dass sich die Verheißung an ihm erfüllt hat, drückt er seine Freude in einem wundervollen Lobgesang aus, der Eingang gefunden hat in das Nachtgebet der Kirche.

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht,
wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel. (Lk 2,29-32)

Man merkt förmlich, wie Simeon all sein Sehnen erfüllt sieht. Nun kann er in Frieden sterben. Sein langes Leben ist nun auch ein erfülltes Leben. Er hat nicht vergebens auf Gott vertraut. Er darf Jesus, den Retter, leibhaftig in seine Arme schließen. Hautnah darf er den Heiland bei sich haben. Auf dem Bild von Rembrandt - einem seiner letzten Werke - kann man sehen, wie er mit Jesus zugleich das Licht in seinen Armen hält. Christus ist das Licht, das in die Dunkelheit strahlt. Christus, das Licht für die Heiden.
Das Licht, das strahlende Kind, Simeon und Hanna, die vor Freude entzückt sind, das heutige Fest ist ein Fest der Freude, doch bei aller Freude fehlt nicht die Ahnung des Schmerzes. Simeon weiß bereits darum, dass das Leben des Messias nicht rosig sein wird. Er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Seiner Mutter Maria wird ein Schwert durch die Seele dringen. Das Licht kommt in die Welt, aber die Menschen lieben die Finsternis oft mehr als das Licht.

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Hl. Schrift
Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. (Lk 2,33-35)

Ausgehend von diesem Wort kennt die fromme Tradition die sieben Schmerzen Mariens. Dieses Wort Simeons gilt selbst bereits als erster Schmerz. In weiteren sechs Ereignissen sehen wir diese Weissagung erfüllt:
in der Flucht nach Ägypten (Mt 2,13-15),
in dem Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel (Lk 2,41-52),
in der Begegnung am Kreuzweg (nicht in der Bibel erwähnt, vgl. aber Lk 23,27),
im Stehen Mariens unter dem Kreuz (Joh 19,25),
in der Abnahme des Leichnams, der in den Schoß der Mutter gelegt wird und
in der Beiwohnung bei der Grablegung ihres Sohnes.
Die den letzten beiden Szenen werden in der Heiligen Schrift nicht explizit erwähnt, die fromme Überlieferung sieht aber Maria die ganze Zeit seines Leidens vom Kreuzweg bis zur Grablegung in der Nähe ihres Sohnes.
Doch lassen wir uns dadurch nicht entmutigen. Christus ist das Licht, das durch nichts und niemanden ausgelöscht werden kann. Keine Finsternis ist ihm zu finster, er leuchtet überall. Nehmen wir dieses Licht wie Simeon in unser Leben. Auch uns ist Christus ganz nahe, auch wir können zu Menschen des Lichtes werden. Führen wir, wie Simeon, ein Leben nach den Geboten Gottes, seinen wir gerecht und gottesfürchtig, öffnen wird uns für den Heiligen Geist durch unser Beten und Tun. Glauben wir fest daran, dass Christus in dieser Welt leuchtet und bitten wir immer wieder um sein Licht für uns und alle Menschen.
Beten wir hoffnungsvoll mit Ephräm dem Syrer:

Ein Licht ging den Gerechten auf und Freude denen, die rechtschaffenen Herzens sind. Unser Herr Jesus Christus ging uns aus dem Schoße seines Vaters auf. Er kam und entführte uns aus der Finsternis und erleuchtete uns durch sein herrliches Licht. Der Tag ging über die Menschen auf, und da entfloh die Macht der Finsternis.
Licht ging uns aus seinem Lichte auf und erleuchtete die finstern Augen. Seine Glorie ging im Erdkreis auf und ergoss Licht in die tiefsten Abgründe. Der Tod verlor seine Macht, und die Finsternis entschwand; die Pforten der Unterwelt wurden zertrümmert, und erleuchtet ward die ganze Schöpfung, welche zuvor in Dunkelheit gehüllt lag. Die im Staube liegenden Toten standen auf und priesen ihn, dass er ihnen Erlöser ward. Er gab uns das Leben und fuhr dann zu seinem erhabenen Vater hinauf; dann kommt er einst in seiner großen Herrlichkeit wieder.
Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuels, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. (Lk 2,36-38)

Simeon, der das Jesuskind staunend in Händen hält und Hanna, sie geben uns ein Beispiel für das, was Kontemplation bedeutet. Wir betrachten zusammen mit ihnen das göttliche Kind, das fleischgewordene Wort, das zum Tempel gebracht wird: dem Tempel unseres Herzens.

Das kontemplative Leben beginnt hier, um in der himmlischen Heimat seine Vollendung zu finden; denn das Feuer der Liebe, das hier zu brennen beginnt, wird sich beim Anblick dessen, den man liebt, in noch größerer Liebe zu ihm entzünden. Darum endet das kontemplative Leben keinesfalls, denn wenn das Licht dieser Welt erlöschen wird, wird es seine Vollkommenheit erreichen. (Gregor der Große)

In dem heiligen Tempel trug ihn Simeon auf seinen Armen und sang ihm zu: "Du bist, o Erbarmer, gekommen und erbarmst dich über mein Greisenalter, indem Du meine Gebeine im Frieden in die Unterwelt einführest! Durch dich werde ich einst aus dem Grabe in das Paradies auferweckt." Hanna schloss ihn in ihre Arme und drückte ihren Mund auf seine Lippen. Da sank der Geist auf ihre Lippen herab, wie einst dem Jesaja, dessen Mund schwieg, die Kohle, welche seinen Lippen sich nahte, denselben eröffnete. Hanna erglühte im Geiste, dass auch ihr Mund ihm lieblich zu singen begann: "Sohn königlicher Macht und Sohn der Verachtung, der du hörst und stille bist, siehst und unsichtbar bist, weißt und verborgen bist, Gott und Menschensohn, Preis sei deinem Namen!" (Ephräm der Syrer)

Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm. (Lk 2,33-40)

Zu Weihnachten sehen wir oft romantische Bilder vor uns von der Heiligen Familie im Stall von Betlehem umgeben von Engeln, Hirten oder Königen. Doch wenn wir genauer hinsehen, dann war der Alltag der Heiligen Familie alles andere als romantisch.
Da war zunächst das Unverständnis über das Kind Mariens, das nicht der leibliche Sohn Josefs war. Die Geburt Jesu im Stall war sicher trotz Engel und Hirten eine sehr ungemütliche Angelegenheit. Die Flucht nach Ägypten hat Jesus zwar vor dem Tod durch die Soldaten des Herodes bewahrt, war aber mit Sicherheit sehr mühsam. Wer kann sich vorstellen wie es ist, mit einem Säugling zu Fuß mehrere Tage in unwirtlichem Gelände unterwegs zu sein?
Dann gibt es den Schmerz der Mutter, die so vorbehaltlos Ja zu Gott gesagt hat über das Nein so vieler Menschen zu ihrem Sohn, ihr Schmerz darüber, dass Gott so anders handelt, als wir es oft erwarten. Sicher werden viele den Schmerz der Eltern Jesu mitfühlen können, als ihr zwölfjähriger Sohn auf der Wallfahrt nach Jerusalem plötzlich verschwunden war.
Vielleicht ist die Heilige Familie aber gerade so ein Vorbild für die vielen Familien auf dieser Welt, in denen auch nicht alles so glatt läuft, deren Lebensplanung durchkreuzt wird und die mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Vielleicht wird Maria gerade so zur Schwester so vieler Mütter, die sich täglich um das Wohl ihrer Kinder kümmern und doch oft nicht verstehen können, warum ihre Kinder so sind wie sie sind.