Woher kommen die Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem Innern. Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden. (Jak 4,1-3)
Kampf, Leidenschaft, Verschwendung. Die einen raffen zusammen, die anderen gehen leer aus, Gottes Schöpfung wird ausgebeutet, was bleibt ist ödes Land - und eine Leere im Herzen.
Die mahnenden Worte des Jakobusbriefes sind auch heute aktuell. Wie gehen wir in unserer Konsumgesellschaft mit Gottes Schöpfung um? Wir haben alles in Fülle und verschwenden Unmengen von Lebensmitteln und Rohstoffen - während die Natur zerstört wird anderswo Menschen kaum das Nötigste zum Leben haben.
Wegwerfgesellschaft - ist das die Krone des Fortschritts? Sicher kann ein einzelner nicht das ganze System ändern, aber jeder kann mit seinem Verhalten ein Zeichen setzten. Jeder kann sich selbst darum bemühen, verantwortungsvoll mit Gottes Schöpfung umzugehen.
Haben-Wollen, immer mehr, obwohl man es eigentlich nicht unbedingt braucht, um die eigene Gier zu befriedigen und andere zu übertreffen. Wo führt das hin? - Es entstehen Krieg und Streit, statt liebevolles Miteinander, wie uns der Jakobusbrief offen sagt.
Ehrfurcht und Dankbarkeit vor Gottes Schöpfung - bin ich mir bewusst, dass die Schöpfung Gottes Geschenk an uns ist und dass uns ihre Gaben nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen? Danke ich Gott jeden Tag für das Gute, das er mir schenkt?
Ihr Ehebrecher, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der wird zum Feind Gottes. Oder meint ihr, die Schrift sage ohne Grund: Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ.
Doch er gibt noch größere Gnade; darum heißt es auch: Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade. Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch fliehen.
Sucht die Nähe Gottes; dann wird er sich euch nähern. Reinigt die Hände, ihr Sünder, läutert euer Herz, ihr Menschen mit zwei Seelen! Klagt und trauert und weint! Euer Lachen verwandle sich in Trauer, eure Freude in Betrübnis. Demütigt euch vor dem Herrn; dann wird er euch erhöhen. (Jak 4,4-10)
Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon (Lk 16,13). Was das bedeutet führt uns der Jakobusbrief hier lebhaft vor Augen. Ehebrecher nennt er die Menschen, die vorgeben, Christen zu sein, denen aber die Freundschaft mit der Welt wichtiger ist als die Freundschaft mit Gott.
Eifersüchtig ist Gott gegenüber den Menschen, die ihm die Treue gelobt haben und doch von ihm abfallen um anderen Götzen zu dienen, weil sie das große Geschenk, das sie von Gott erhalten haben, den Geist, der sie zu Kindern Gottes macht, verachten und mit Schmutz beflecken.
Vielleicht ist Eifersucht zu negativ besetzt. Ich denke hier an Hosea 11, das Gott als Liebhaber zeigt, der um die Liebe der Menschen wirbt. Gott will nicht eifersüchtig zürnen, sondern er will mit seiner unendlichen Liebe die Menschen zu sich ziehen.
Gott ist nicht fern. Leicht ist es, sich vom Teufel verführen zu lassen und den Gelüsten der Welt zu folgen. Doch ein "Nein" im Namen Gottes gegenüber der Versuchung lässt diese schwinden und entlarvt deren Aufgeblasenheit, die nichts ist als dicke Luft. Wer sich aber Gott nähert, der wird die Fülle des Lebens erlangen, ein wirklich erfülltes Leben.