Johannes 6,22-71

Rede vom Himmelsbrot

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Heilige Schrift
Am nächsten Tag sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren.
Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? (Joh 6,22-25)

Am Tag zuvor haben die Menschen die Erfahrung gemacht, dass Jesus sie auf wunderbare Weise satt gemacht hat. Sie wollten Jesus zum "König" machen, doch dann war er weg. Die Menschen blieben allein zurück, einige werden nach Hause gegangen sein, aber viele suchen am anderen Morgen nach Jesus. Er ist nicht zu finden. Was die Menge nicht weiß: Jesus hat vor den Augen seiner Jünger ein weiteres Wunder vollbracht. Er ist über das Wasser gelaufen und hat die Jünger, die schon mit dem Boot über den See voraus gefahren sind, eingeholt.
Schließlich spricht sich herum, dass Jesus am anderen Ufer des Sees in Kafarnaum ist und die Menge setzt sich über den See dorthin in Bewegung. Sie wundern sich, wie Jesus dorthin kommen konnte. Ihre Frage danach, wann und wie er dorthin gekommen ist, lässt Jesus aber unbeantwortet. Und doch sind seine Worte eine Antwort auf ihre Frage. Die Worte Jesu können etwa folgende Bedeutung haben: Schaut nicht nur auf das, was euch vor Augen steht, blickt tiefer, erkennt das Wesen der Dinge, damit ihr verstehen könnt. Wie mein Weg nach Kafarnaum im Verborgenen geschehen ist, so ist auch die Bedeutung des Speisungswunders eine Verborgene, die nur der erkennt, der bereit ist, seinen Blick zu schärfen für das, was Gott wirkt.

Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.
Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?
Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. (Joh 6,26-29)

Jesus erkennt, dass die Menschen nicht tiefer blicken wollen. Sie sind satt geworden, das genügt ihnen.

Sie suchen im Messias und so in dem Gott, der ihn sendet, letztlich den Versorger. Sie brauchen Gott - für die eigenen Bedürfnisse. Den, der Brot spendet, nehmen sie an. Den, der selber Brot ist, lehnen sie ab. Der Mensch macht sich ein geschnitztes Bild vom Heil, statt sich unmittelbar dem auszusetzen, von dem er allein sein und leben kann: Versorgung statt Beziehung, damit aber Entgöttlichung Gottes. (Klaus Hemmerle)

Sie fragen nach den Werken. Was müssen wir tun? Die Gesetzeslehrer kennen hunderte Vorschriften, die das Tun des Menschen genau regeln, damit er durch sein Tun heilig lebt. Das Volk Israel hat die Tora als Weisung Gottes. Die Tora ist der Schatz Israels. Doch es genügt nicht, sie nur dem Wortlaut nach zu befolgen. Glaube, das geht tiefer. Glaube, das bedeutet, nicht nur fromme Dinge tun, sondern in seinem Herzen zu erfassen, dass Gott ist, dass Gott da ist, dass Gott mit den Menschen ist, dass er mitten unter den Menschen ist, dass Gott da ist im hier und jetzt in diesem Menschen Jesus Christus.

Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.
Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!
Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. (Joh 6,30-35)

Die Menschen wollen ein Zeichen sehen, das ihnen die Gewissheit gibt, dass Jesus wirklich das Recht hat, diesen Glauben zu fordern. Beim Auszug aus Ägypten hat Mose dem Volk Israel das Manna geschenkt, Brot vom Himmel, das dem Volk auf seinem Weg durch die Wüste Nahrung bot. Gott selbst hat das wandernde Israel mit himmlischem Brot genährt. Wenn der Messias kommt, der Prophet, den Mose selbst vorhergesagt hat, dann wird er noch Größeres tun als Mose, so glaubten die Menschen damals. Heißt das nun, dass der Messias mehr Menschen speisen wird als Mose, dass er für ein Volk, in dem viele an Hunger und unter der Mühsal des täglichen Broterwerbs leiden, eine Gabe anbietet, die für alle und für immer den Hunger stillt?
Die Menschen damals und auch wir heute tun uns schwer damit zu verstehen, dass Jesus, in dem sich die Verheißungen des Alten Bundes erfüllen, nicht nur ein quantitatives, sondern ein qualitatives Mehr auszeichnet. Nicht allein dass Jesus durch die wunderbare Brotvermehrung so viele Menschen satt gemacht hat ist von Bedeutung. Entscheidend ist, dass Jesus nicht nur Brot gibt, sondern dass er selbst das Brot des Lebens ist.
Der Glaube an Jesus bietet nicht ein irdisches Paradies, in dem Menschen keine Not und keinen Hunger mehr zu leiden haben. Freilich, Jesus sorgt sich auch darum und heilt die Menschen, die zu ihm kommen und macht sie satt. Doch er will noch viel mehr geben: Die Speise, die nicht verdirbt und nach deren Genuss der Mensch nicht wieder Hunger bekommt, die Speise, die allein die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben stillt.
Die Sehnsucht des Herzens können keine Gaben aus zweiter Hand stillen. Die Sehnsucht des Herzens kann nur der stillen, der die Herzen geschaffen hat: Gott. Und so gibt sich Jesus selbst als Brot, das unseren Lebenshunger stillt. Wir finden die Erfüllung unseres Lebens, wenn wir es leben mit Jesus Christus.

Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt gesehen und doch glaubt ihr nicht. Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag.
Da murrten die Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? (Joh 6,36-42)

Wir sind immer noch im Evangelium mitten in der Rede über das Himmelsbrot, die Jesus am Tag nach der wunderbaren Speisung des Volkes in der Synagoge von Kafarnaum gehalten hat. Die Leute murren gegen Jesus und wollen Zeichen sehen, die es rechtfertigen, dass er mit dem Anspruch auftritt, der Sohn Gottes zu sein.
Es ist typisch für Johannes, dass in den langen Reden Jesu, die er in seinem Evangelium überliefert, ein Thema immer wieder von unterschiedlichen Seiten beleuchtet wird. Wenn wir das heutige Evangelium hören, so werden wir thematisch nicht viel Neues gegenüber dem vom letzten Sonntag finden. Jesus wiederholt nur noch einmal eindrücklich das, was er bereits gesagt hat. Die Reden Jesu bei Johannes sind eine große Meditation, die uns wie über eine Spirale immer tiefer zum Kern der Worte Jesu hinführen.
Das Zeichen Jesu war für die Juden noch kein ausreichender Beleg dafür, dass er der Messias ist. Wer 5000 Männer satt macht, tut noch kein größeres Zeichen als Mose, der das ganze Volk Israel in der Wüste gesättigt hat. Die Menschen messen irdisch nach Zahl und Größe und sind nicht in der Lage, den substantiellen Sprung von der quantitativen zur qualitativen Verschiedenheit Jesu zu leisten. Sie sehen in ihm nur einen mehr oder weniger großen Menschen und nicht den Sohn Gottes, der er in Wahrheit ist.
Der Messias wird auch einer sein, dessen Herkunft unbekannt ist, so weiß es die jüdische Tradition. Doch von Jesus weiß die Menge, dass er der Sohn Josefs ist. Wie kann der Sohn Josefs und Mariens, der Bekannte von nebenan, von sich behaupten, dass er vom Himmel herabgekommen ist? Auch darin erkennen wir ein Argument gegen das Christentum, mit dem sich alle Christen, von den ersten Jüngern bis zu uns heute, auseinanderzusetzen haben. Das Geheimnis der Menschwerdung Gottes im Schoße einer Jungfrau bleibt nach allein menschlichen Maßstäben unergründlich.
Irgendwie können wir die Zuhörer Jesu schon verstehen - und sind wir nicht manchmal selbst wie sie? Wenn einer mit großen Zeichen und spektakulären Wundern auftritt, ja dann staunen die Menschen. Aber die Unscheinbarkeit, mit der Jesus auftritt, ist das die Weise, wie das Reich Gottes einbricht in diese Welt? Trauen wir Gott überhaupt noch zu, dass er in dieser Welt seine Wunder wirkt, auch noch heute? Wunder, die nicht unseren eigenen Wünschen entgegenkommen und so sind, wie wir es gerne hätten, sondern die Gottes Herrlichkeit offenbaren, so wie er es will? Jesus sagt:

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Heilige Schrift
Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. (Joh 6,43-44)

Wörtlich übersetzt heißt es: "Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht." Was bedeutet das? Ist Gezogen-Werden nicht etwas Unfreiwilliges? Wer gezogen wird, der kann nicht aus, der wird "abgeschleppt". Aber Gott will doch, dass wir ihm freiwillig folgen.
Wenn wir das Gezogen-Werden im Sinn von "Hingezogen-Werden" verstehen, wird diese Stelle schon anschaulicher. Wir fühlen uns zu jemand oder etwas hingezogen, das bedeutet, dass uns ein Mensch oder eine Sache sehr wichtig ist. Wir fühlen uns hingezogen zu einem schönen Kunstwerk, können uns daran nicht satt sehen. Wir lieben einen Menschen und wollen daher viel Zeit mit ihm verbringen. So zieht uns Gott zu sich, wir sind einfach fasziniert von ihm und können nicht anderes, als ihn anschauen wollen und mit ihm im Gebet zusammen sein. Augustinus schreibt:

Wenn du vernimmst: "Niemand kommt zu mir, außer der, den der Vater zieht", sollst du nicht meinen, dass du wider Willen gezogen wirst. Es wird der Geist auch durch Liebe gezogen. So geschieht das Gezogen-werden nicht nur freiwillig, sondern mehr noch als das: du wirst sogar mit Lust gezogen, denn so heißt es in den Psalmen: "Habe Lust im Herrn, und er wird dir die Wünsche deines Herzens erfüllen." (Ps 37,4)
Nicht nur die körperlichen Sinne haben ihre Freuden, auch der Geist hat seine Freuden. In den Psalmen beten wir: ,Die Menschenkinder bergen sich im Schutz deiner Flügel, sie werden trunken vom Überfluss deines Hauses, und du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Licht schauen wir das Licht.' (Ps 36,8-10) Denk dir einen Liebenden, er versteht, was ich sage.

Bereits im Alten Testament haben wir den Gedanken, dass Gott sein Volk wie ein störrisches Tier "zieht". So heißt es bei Jeremia: "Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, deshalb zog in dich in mein Erbarmen." (Jer 38,3) und Hosea schreibt: "Ich habe sie gezogen mit den Fesseln meiner Liebe." (Hos 11,4).
Aus Liebe hat Gott seinen Sohn gesandt, um in ihm die Menschheit, die sich von Gott entfernt hat, heimzuholen in die Gemeinschaft mit Gott. Gott sehnt sich nach dem Menschen. Er will die Liebe des Menschen wecken, damit er ihn dann mit der unaussprechlichen Fülle seiner Liebe beschenken kann. Der Vater sendet den Sohn, er schickt ihn weg von sich in unsere Welt. Diese Sendung geschieht um unseretwillen. Durch den Sohn zieht der Vater uns wieder an sich. Unser Ziel ist es, zu Christus kommen und mit ihm zum Vater. Dazu ist Christus Mensch geworden, dass wir durch ihn zum Vater kommen und so ewiges Leben haben.

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Heilige Schrift
Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. (Joh 6,45-46)

Es ist Gott selbst, der uns lehrt, ihn zu erkennen. Wir müssen es nur zulassen, dann kann er uns den Glauben schenken, der unserem Leben eine neue Perspektive eröffnet. Gott klopft immer wieder an unsere Herzen. Vielleicht gelingt es ihm, uns von unserer Engstirnigkeit, in die wir so oft gefangen sind ohne es zu merken, herauszuführen und unsere Herzen weit zu machen, damit wir seine Größe fassen können.
Versuchen wir, alles aus dem Weg zu räumen, was uns den Blick auf Jesus verstellt, alle rein irdischen Argumente, die uns nicht erkennen lassen, dass Gott mehr vermag, als wir es uns mit unserem irdischen Verstand vorstellen können, alle Argumente, die das Wirken Gottes auf ein rein menschliches Maß reduzieren wollen. All das führt zum Murren gegen Gott. Geben wir Gott Raum in unserem Leben und lassen wir uns von ihm zum ewigen Leben führen.

Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.
Ich bin das Brot des Lebens.
Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. (Joh 6,47-50)

Jesus kommt nun zum Höhepunkt seiner Rede und wiederholt, was er bereits vorher gesagt hat: "Ich bin das Brot des Lebens." In ihm ist das Leben, der Glaube an ihn schenkt Leben. Aber der Glaube an ihn umfasst mehr als nur frommes Bekenntnis. Brot des Lebens, das ist für gläubige Juden das Manna in der Wüste. Aber dieses Manna hat nicht das ewige Leben geschenkt, es war eine wunderbare Speise auf dem Weg durch die Wüste, die das Volk für eine gewisse Zeit genährt hat. Das Brot, das Jesus schenkt, aber ist mehr. Er selbst ist das lebendige Brot, das ewiges Leben schenkt.

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? (Joh 6,51-52)

Lebendiges Brot, das könnte man vielleicht noch verstehen, aber Brot, das Fleisch ist für das Leben und noch dazu Jesu Fleisch? Drängt sich da nicht auch für uns die Frage auf: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Um das verstehen zu können, dürfen wir nicht mit irdischen Vorstellungen an die Aussage Jesu herangehen, denn dann landen wir beim Kannibalismus.
Als Glaubende können wir uns die Eucharistie vor Augen stellen. Verborgen unter den Gestalten von Brot und Wein ist Jesus Christus mit Fleisch und Blut gegenwärtig und gibt sich uns zur Speise.
Wir können an den Tod Jesu am Kreuz denken, in dem er die Macht des Bösen ein für alle Mal besiegt hat und den Menschen den Zugang zum ewigen Leben bei Gott neu eröffnet hat.
Die Eucharistie ist ja die immer wieder neue Gegenwärtigsetzung des einen Opfers Jesu Christi am Kreuz. So hat er wirklich durch sein Leiden in Fleisch und Blut uns das Leben gebracht und wir erhalten Anteil daran in der Eucharistie.
Die Eucharistie ist keine Speise, die allein aus individueller Frömmigkeit heraus empfangen wird, sondern sie ist zutiefst auf Gemeinschaft hin ausgerichtet, auf die Gemeinschaft mit Jesus Christus, die aber auch die Gemeinschaft der Menschen untereinander einschließt.
Wir werden hier an das Liebesgebot erinnert. Wir sollen Gott lieben. Die Liebe zu Gott zeigt sich in der Liebe der Menschen untereinander. Damit ein Mensch aber überhaupt erst liebesfähig wird, muss er sich selbst annehmen und lieben. Ein immer tieferes Hineinwachsen in die Liebe führt uns immer tiefer in das Geheimnis Gottes hinein, der ja in seinem Wesen die Liebe ist, Ausgangspunkt und Ziel aller Liebe und Nahrung, welche die Liebe nährt und so das Wachstum der Liebe fördert.
Diese Nahrung nehmen wir auf, wenn wir uns im Gebet mit Gott verbinden, wenn wir in der Heiligen Schrift den Willen Gottes für unser Leben suchen, wenn wir den Menschen in Liebe begegnen. All dies läuft zusammen in der Eucharistie, die all unser Streben nach Liebe weiterführt und vollendet.
Wenn dies zu abstrakt erscheinen mag, möchte ich ein konkreteres Beispiel als Hilfe bieten. Wir merken doch, dass je nachdem, wie wir leben, es sich auf unser Wohlergehen auswirkt. Wenn wir uns gesund ernähren und auf genügend Bewegung achten, wird es uns besser gehen, als wenn wir uns mit allem möglichen ungesunden Zeug vollstopfen und uns jeder Schritt zu viel ist.
Genauso merken wir doch auch, wenn wir freundlich sind zu anderen, wenn wir uns anstrengen, etwas Gutes zu tun, oder einfach nur unsere Arbeit gut machen, es uns besser geht als wenn wir unfreundlich sind, faul und träge. Das macht uns doch selbst mit uns unzufrieden und lässt uns nicht glücklich werden. Das Gute aber, das wir tun, ist wie ein Nährboden dafür, dass wir weiter wachsen können. Es braucht ja gar nicht etwas Außergewöhnliches zu sein, allein, dass wir unsere Arbeit ordentlich machen, zu den Menschen um uns herum freundlich sind, das ist doch schon eine Bereicherung für uns - und natürlich auch für die Menschen um uns herum. Wir können das aber nur, wenn wir mit uns selbst im Reinen sind. Sonst wird der Groll in uns auch unsere Umgebung vergiften.
Das Tun des Guten ist Nährboden dafür, dass weiteres Gutes entstehen kann. Natürlich sind auch Menschen, die nicht an Jesus glauben, dazu fähig, auf diese Weise gute Menschen zu sein. Aber wir können dieses Gute nochmals übertreffen, wenn wir Jesus in unser Leben mit hinein nehmen. Mit ihm wird dieses Gute in unserem Leben, die Liebe, noch einmal auf ganz neue Weise wachsen. Wir werden zu neuen Menschen, die nicht mehr sich selbst leben, sondern in denen Jesus Christus lebt, der seine Liebe allen Menschen zeigen möchte.
Wir dürfen dabei auch nicht vergessen, dass diese Liebe von Gott ein Geschenk ist, das wir uns niemals verdienen oder erarbeiten können, ja auch nicht erarbeiten müssen, sondern dass Gott es uns aus freien Stücken schenkt, wenn wir bereit sind, es anzunehmen.

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Heilige Schrift
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. (Joh 6,53-56)

Jesus geht nicht auf die Einwände seiner Zuhörer ein, sondern bekräftigt seine Aussage. Um die Bedeutung dieser Stelle besser verstehen zu können, müssen wir zunächst einmal darauf blicken, welche Gedanken das Wort Jesu vom Trinken seines Blutes in den Hörern geweckt haben mag.
Den Juden ist es streng verboten, Blut zu genießen. In der Gesetzessammlung des Buches Deuteronomium heißt es: "Beherrsche dich und genieße kein Blut, denn Blut ist Lebenskraft" (Dtn 12,23). Ähnlich sagt das Buch Levitikus: "Die Lebenskraft des Fleisches sitzt im Blut. ... Niemand unter euch darf Blut genießen" (Lev 17,11f). Blut ist Leben. Es fällt uns nicht schwer, diesen Gedanken nachzuvollziehen. Wie aber der Kreislauf des Blutes den Menschen am Leben erhält, so will Christus uns sein Blut schenken, damit es uns ewiges Leben gibt.
Für die Juden, die Jesu Worte wörtlich verstanden haben, war dies eine unerhörte Aussage, eine deutliche Lästerung gegenüber Gott, der ja selbst den Genuss von Blut verboten hat. Jesu Worte sind anstößig, wenn wir in ihm einen Menschen sehen, den wir wie Kannibalen mit unseren Zähnen zerfleischen würden.
Doch das Brot, in dem Jesus Christus sich selbst zur Speise gibt, hat nichts zu tun mit irdischem Brot, es ist nicht nur eine wunderbare irdische Speise, sondern es ist Brot vom Himmel, Brot das nichts mehr gemeinsam hat mit irdischem Brot. Es ist das, was wir mit dem Begriff der Transsubstantiation zu beschreiben versuchen. In der Wandlung wird aus irdischem Brot der Leib Christi. Christus kommt nicht irgendwie in dieses Brot hinein, sondern das Brot, obwohl es noch äußerlich wie Brot aussieht, ist nun von seinem Wesen, seiner Substanz her bleibend zu Christi Leib geworden. Darum dürfen wir dieses Brot der Eucharistie auch anbeten. Wir sehen Brot, aber wir bekennen: in diesem Brot ist Jesus Christus wahrhaft gegenwärtig.
Nicht den menschlichen Leib Jesu zerfleischen wir also, wenn wir sein Fleisch essen und sein Blut trinken, sondern wir haben teil an seiner Gottheit. Was wir essen und trinken sind Brot und Wein, doch sie werden durch die Worte des Priesters im Heiligen Geist gewandelt in Christi Leib und Blut.
Cyrill von Jerusalem erklärt dies den Neugetauften in seinen mystagogischen Katechesen:

Durch die göttlichen Mysterien der Taufe und Eucharistie seid ihr ein Leib und ein Blut mit Christus geworden. ... Christus selbst sprach über das Brot: "Das ist mein Leib" - wer wird da noch wagen zu zweifeln? Er selbst hat es versichert und gesagt: "Das ist mein Blut" - wer wird da noch Bedenken haben und sagen, es sei nicht sein Blut? ...
Wir haben also mit Gewissheit teil am Leib und Blut Christi. Denn in der Gestalt des Brotes wird dir der Leib gegeben, in der Gestalt des Weines wird dir das Blut gegeben, damit du durch die Teilnahme am Leib und Blut Christi ein Leib und ein Blut mit Christus wirst. Denn so werden wir zu Christusträgern, indem sich sein Leib und sein Blut in unseren Gliedern verteilt. Wir werden - wie Petrus sagt (2 Petr 1,4) - seiner göttlichen Natur teilhaftig.
Einmal erklärte Christus den Juden: "Wenn ihr mein Fleisch nicht esst und mein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch." Sie aber verstanden das Gesagte nicht geistlich, fanden es skandalös und gingen weg. Sie meinten, der Heiland wolle sie zur Menschenfresserei auffordern. ...
Das himmlische Brot und der Kelch des Heils heiligen Seele und Leib. ... Sieh das Brot und den Wein also nicht als etwas Gewöhnliches an. Denn sie sind nach Aussage des Herrn Leib und Blut. Wenn die Wahrnehmung dir auch jenes nahelegt - der Glaube gebe dir Sicherheit. Beurteile diese Sache nicht nach dem Geschmack! Sei vom Glauben her fest überzeugt, dass du des Leibes und Blutes Christi gewürdigt worden bist! ...
Das, was wie Brot aussieht, ist nicht Brot - auch wenn es für den Geschmack so scheint -, sondern Leib Christi. Und das, was wie Wein aussieht, ist nicht Wein - auch wenn der Geschmack es will -, sondern Blut Christi. Darüber hat schon David gesungen: "Brot stärkt das Herz des Menschen, aufzuheitern das Angesicht durch Öl" (Ps 104,15).
Stärke also das Herz, indem du das Brot geistlich empfängst und heitere das Gesicht der Seele auf! Und wenn du es in reiner Gesinnung enthüllt hast, dann sollst du die Herrlichkeit des Herrn widerspiegeln und fortschreiten von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in Christus Jesus, unserem Herrn. Ihm sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Nur das Essen und Trinken von Christi Leib und Blut bringt also ewiges Leben. Glaube an Jesus Christus ist nur möglich durch die Teilhabe an der Eucharistie und diese gibt es nur innerhalb der Kirche. Christlicher Glaube ist nicht nur eine Frömmigkeitsübung, die jeder für sich absolvieren kann. Der Glaube an Jesus Christus wird nur konkret in der Gemeinschaft der Kirche. Nur so erhält der Einzelne Anteil an Jesus Christus und mit ihm am Vater und gelangt so zum ewigen Leben.
Wir werden hier an das Liebesgebot erinnert. Wir sollen Gott lieben. Die Liebe zu Gott zeigt sich in der Liebe der Menschen untereinander. Damit ein Mensch aber überhaupt erst liebesfähig wird, muss er sich selbst annehmen und lieben. Ein immer tieferes Hineinwachsen in die Liebe führt uns immer tiefer in das Geheimnis Gottes hinein, der ja in seinem Wesen die Liebe ist, Ausgangspunkt und Ziel aller Liebe und Nahrung, welche die Liebe nährt und so das Wachstum der Liebe fördert.
Diese Nahrung nehmen wir auf, wenn wir uns im Gebet mit Gott verbinden, wenn wir in der Heiligen Schrift den Willen Gottes für unser Leben suchen, wenn wir den Menschen in Liebe begegnen. All dies läuft zusammen in der Eucharistie, die all unser Streben nach Liebe weiterführt und vollendet. Jesu Fleisch, das ist sein Leben, seine Menschwerdung - in Jesus ist Gottes Wort Fleisch geworden. In Jesus können wir Gott fassen, ergreifen.
Er gibt sich uns als Speise, wir sollen sein Fleisch essen - das heißt, wir sollen ihn nicht nur nachahmen wie einen vorbildlichen Menschen, sondern an ihm teilhaben, ihn ganz in uns aufnehmen, zu seinem Bild werden - Abbild Gottes werden, wozu Gott den Menschen geschaffen hat.
Mir kommt hier ein anderes Wort aus der Spiritualität in den Sinn:
Ruminatio - Wiederkäuen, das bedeutet, das Wort Gottes durch ständige Wiederholung präsent zu haben und immer tiefer wirken zu lassen, so dass wir selbst durch dieses Wort verwandelt werden.
Jesus ist das Wort Gottes - dieses Wort aufnehmen, wirksam werden lassen - mich verwandeln lassen, diesem Wort gleich werden. So wie Jesus das lebendige Wort Gottes ist, so soll auch ich zu solch einem lebendigen Wort Gottes werden.
Jesu Fleisch essen - mich ganz von Jesu Person durchdringen lassen, dass seine Worte meine Worte, sein Tun mein Tun und mein Leben ganz zum Bild seines Lebens wird.
Jesus bringt uns nicht nur eine Lehre, er bringt sich uns als Person, darum gilt es nicht nur eine Lehre anzunehmen, sondern ihn selbst ganz und gar.
Das ist der Anspruch, mit dem Jesus auftritt und der auf Ablehnung und Missverständnis stößt - bis heute.

Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist nicht wie das Brot, das die Väter gegessen haben, sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte. (Joh 6,57-59)

Jesus beendet seine öffentliche Rede in der Synagoge von Kafarnaum. Nun zieht er sich mit seinen Jüngern zurück, um sie tiefer in seine Lehre einzuführen. Auch sie verstehen noch nicht, was er mit seiner Rede sagen wollte, ja es kommt sogar zu einer Spaltung unter seinen Jüngern.

Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören? Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn aufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben.
Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn ausliefern würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist.br /> Daraufhin zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm umher. (Joh 6,60-66)

Murren und Anstoß nehmen, vielleicht spricht Johannes hier bereits auf Spannungen in der frühen Kirche an. Der lebendige Glaube an Jesus Christus ist stets in Gefahr, von menschlichen Lehren vereinnahmt zu werden. Nur da, wo wirklich Raum ist für Christi Wirkmächtigkeit, von der Glaube nicht auf Irdisches reduziert wird, und mag es noch so wunderbar erscheinen, sondern wo wirklich der Raum für die himmlische Wirklichkeit offen ist, da ist Kirche und da ist Jesus Christus gegenwärtig.
Die Worte Jesu sind nach menschlichen Maßstäben unbegreiflich. Viele Jünger zogen nun nicht mehr mit Jesus umher und sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Auch heute kennen wir diese Ablehnung der Worte Jesu. Der Mensch kann doch auch ohne Gott gut sein. Ist es nicht wichtiger, sich um das irdische Wohl der Menschen zu kümmern, darum, dass alle satt werden, als die Menschen mit frommen Worten vom ewigen Leben abzuspeisen? Ist Jesus nicht genau ein Mensch wie wir? Wenn er von sich sagt, er sei der Sohn Gottes, so ist das nicht Anmaßung?
Freilich dürfen wir die Sorge um das Irdische nicht aufgeben - das hat auch Jesus nicht getan. Er hat Menschen körperlich geheilt und ihnen zu essen gegeben. Wir dürfen darüber aber das Entscheidende nicht vergessen. Damit ein Mensch Leben kann, braucht er mehr als nur irdische Güter. Wir können den Menschen ein noch so umfangreiches Angebot an Nahrung und Gesundheitsvorsorge bieten, irgendwann wird es ihm nicht genug sein zum Leben. Der Mensch braucht auch Nahrung für seinen Geist, braucht eine Wegweisung, die ihn hinführt zum Sinn des Lebens.
Es ist die Frage, die heute aktueller ist denn je: Braucht der Mensch Gott? Es ist nicht leicht, darauf eine Antwort zu geben und allzu einfache Antworten taugen heute nicht mehr. Als viele Jünger Jesus verlassen haben, fragt er die Zwölf:

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Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes. (Joh 6,67-69)

So antwortet Petrus stellvertretend für alle Jünger auf die Frage Jesu. Das ist die Antwort auf die Frage, ob der Mensch Gott braucht. Wo sonst soll das tiefste Sehnen des Menschen seine Erfüllung finden? Wo sonst findet der Mensch das wahre Leben, das nicht vergänglich ist wie dieses irdische - in dem es sich der Mensch noch so schön einrichten kann und sich noch so absichern kann, das er aber auf jeden Fall irgendwann aufgeben muss, ohne dass er gefragt wird, ob er das möchte.
Das irdische Leben vergeht mit absoluter Sicherheit, ob wir aber in das ewige Leben eingehen möchten, danach werden wir gefragt. Gott wartet auf unser Ja, um uns hinein zu führen.
Die Jünger, die bei Jesus bleiben, haben erkannt, dass Jesus nicht gekommen ist, um sich selbst feiern zu lassen und den Menschen nach dem Mund zu reden, sondern dass er den Menschen die Worte Gottes bringt, ja mehr noch, dass er selbst das Wort Gottes ist, das unter den Menschen Wohnung genommen hat.
Sie suchen nicht die Erfüllung ihrer eigenen Wünsche, sie suchen nicht einen Führer, der ihren Vorstellungen gerecht wird, sondern sie sind bereit, sich führen zu lassen. Sie sind bereit zur Umkehr, zur Abkehr von den eigenen Plänen und zur Hinkehr zu Gott.
Bin auch ich bereit, mich von Jesus führen zu lassen? Brauche ich Gott nur dazu, dass er mir bei meinen eigenen Wünschen hilft, oder bin ich bereit, mich auf seinen Willen einzulassen - nicht mein, sondern dein Wille geschehe? Wir können das nicht von jetzt auf gleich, aber doch wird uns Gott immer tiefer in die Gemeinschaft mit sich führen, wenn wir uns ihm anvertrauen.

Jesus erwiderte: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel. Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn ausliefern: einer der Zwölf. (Joh 6,70-71)

Der letzte Satz der Rede macht deutlich: auch in Jesu engstem Kreis gibt es Spaltung. Bereits hier weist Jesus auf den Verrat durch Judas hin. Bei Johannes ist das Kapitel 6 das große Kapitel der Eucharistie, während die anderen Evangelien davon erst beim letzten Abendmahl darauf eingehen. Der Hinweis auf den Verräter steht immer im Zusammenhang mit der Eucharistie. Hier zeigt sich, wer zum Kreis der Jünger gehört und wer nicht. Daher war der Ausschluss aus der Eucharistie auch die härteste Strafe, die die Kirche auferlegen konnte und sie ist es bis heute, wir denken hier besonders an den Ausschluss wiederverheirateter Geschiedener von der Eucharistie. Durch gegenseitigen Ausschluss von der Eucharistie sind die einzelnen christlichen Konfessionen entstanden. Unter ihnen gibt es bis heute keine Abendmahlsgemeinschaft.
Beten wir darum, dass alle Christen wieder eins werden in der gemeinsamen Feier der Eucharistie, einer Einheit in der Wahrheit, die dem Wort Jesu treu bleibt aber zugleich auch im gegenseitigen Verzeihen dem Beispiel Jesu folgt.