2.Timotheus 1,1-2

Einführung

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Paulus, durch den Willen Gottes Apostel Christi Jesu, gemäß der Verheißung des Lebens in Christus Jesus, an Timotheus, sein geliebtes Kind: Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserem Herrn. (2Tim 1,1-2)

Der zweite Brief an Timotheus gehört ebenso wie der erste Brief an Timotheus und der Brief an Titus zu den sogenannten Pastoralbriefen. Im Unterschied zum ersten Brief an Timotheus ist der zweite persönlicher gehalten. Timotheus wird als enger Vertrauter des Apostels Paulus angeredet. Er wird vom Verfasser des Briefs gestärkt und ermutigt, damit er weiterhin ganz im Sinne der paulinischen Lehre wirkt. Wie bei den anderen Pastoralbriefen geht auch hier die moderne Exegese davon aus, dass der Brief nicht von Paulus stammt, auch wenn er Nachrichten über das Wirken des Apostels aus seiner Spätzeit enthalten mag.
Im Mittelpunkt steht die Bewahrung und Interpretation der christlichen Tradition, vor allem der paulinischen Lehre. Angesichts der Spaltungen und Unsicherheiten in den christlichen Gemeinden soll die Tradition mit ihrer Kraft neu entdeckt werden. In diesem Zusammenhang gilt es, die Gemeinden vor den Irrlehrern mit ihren Ansichten zu schützen. Eine Ansicht besteht darin, dass eine Auferstehung von den Toten verneint wird, da es nur eine innerweltliche Auferstehung zum wahren Selbst gibt (vgl. 2 Tim 2,18). Mit der Abwehr der Irrlehrer ist zugleich auch eine Rückgewinnung derjenigen verbunden, die dieser Irrlehre anhängen (vgl. 2 Tim 2,25).