2 Korinther 1,3-2,11

Dienst des Trostes

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2 Kor 1
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes. Er tröstet uns in all unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden. (2Kor 1,3-4)

Zu Beginn des Zweiten Korintherbriefes beschreibt Paulus seinen Dienst als Apostel. Zunächst ist dies ein Dienst des Trostes. Dabei bedarf Paulus selbst zunächst dieses Trostes, denn es betrübt ihn, dass seine Beziehung zur Gemeinde von Korinth gestört ist. Er vertraut ganz auf Gott, dass dieser wieder zusammenfügen wird, was Menschen zerstört haben.

Paulus preist Gott, der Trost spendet, Trost in den Leiden dieser Welt, auch in den Leiden, die der Apostel wegen der Ablehnung des Evangeliums zugefügt werden, sei es die Ablehnung durch die Korinther aber auch die Gewalt, die ihm mancherorts entgegenschlägt.

Wie uns nämlich die Leiden Christi überreich zuteilgeworden sind, so wird uns durch Christus auch überreicher Trost zuteil. Sind wir aber in Not, so ist es zu eurem Trost und Heil. Werden wir getröstet, so ist es zu eurem Trost; er wird wirksam durch Geduld in den gleichen Leiden, die auch wir erleiden. Unsere Hoffnung für euch ist unerschütterlich, denn wir wissen, dass ihr nicht nur an den Leiden teilhabt, sondern auch am Trost.
Denn wir wollen euch über die Not nicht in Unkenntnis lassen, Brüder und Schwestern, die in der Provinz Asien über uns kam und uns über alles Maß bedrückte; unsere Kraft war so sehr erschöpft, dass wir am Leben verzweifelten. Aber was uns betrifft, hatten wir schon das Todesurteil gesprochen, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt. Er hat uns aus dieser großen Todesnot errettet und wird uns retten; auf ihm ruht unsere Hoffnung, dass er uns auch in Zukunft retten wird.
Helft aber auch ihr, indem ihr für uns betet, damit viele Menschen in unserem Namen Dank sagen für die Gnade, die uns geschenkt wurde! Denn das ist unser Ruhm - und dafür zeugt auch unser Gewissen - , dass wir in der Welt, vor allem euch gegenüber, in der Aufrichtigkeit und Lauterkeit, wie Gott sie schenkt, unser Leben führten, nicht aufgrund menschlicher Weisheit, sondern aufgrund göttlicher Gnade.
Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr lest und kennt; ich hoffe, ihr werdet noch ganz erkennen, wie ihr uns zum Teil schon erkannt habt, nämlich dass wir euer Ruhm sind, so wie ihr unser Ruhm seid, am Tag unseres Herrn Jesus.
In dieser Zuversicht wollte ich zunächst zu euch kommen, damit ihr ein zweites Mal Gnade erfahren hättet. Von euch wollte ich dann nach Mazedonien weiterreisen und von Mazedonien zu euch zurückkommen, um von euch für die Reise nach Judäa ausgestattet zu werden. Dies also wollte ich. War ich dabei etwa leichtsinnig? Oder will ich das, was ich will, dem Fleische nach, sodass bei mir zugleich Ja, ja und Nein, nein gilt?
Gott ist treu, er bürgt dafür, dass unser Wort euch gegenüber nicht Ja und Nein zugleich ist. Denn Gottes Sohn Jesus Christus, der euch durch uns verkündet wurde - durch mich, Silvanus und Timotheus - , ist nicht als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht. Denn er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum ergeht auch durch ihn das Amen zu Gottes Lobpreis, vermittelt durch uns. (2Kor 1,5-20)

Diese Worte machen deutlich, was Paulus antreibt und ihm die Kraft gibt für seinen Dienst am Wort Gottes. Dieser Dienst ist oft beschwerlich, birgt Gefahren in sich, die Paulus in diesem Brief noch mehrfach im Detail schildern wird. Doch in ihm ist eine feste Zuversicht, dass seine Verkündigung der Wahrheit entspricht, dass Gott existiert, dass er seinen Sohn gesandt hat, um uns zu erlösen. Diese frohe Botschaft, dieses Evangelium will Paulus der ganzen Welt verkünden. Es ist die Botschaft der Befreiung vom Joch der Sünde, aber auch der Befreiung von anderen Zwängen. Daher kann Paulus es nicht dulden, wenn andere Missionare, wie in Korinth geschehen, den Menschen wieder Vorschriften geben, die diese Freiheit einengen.
Gott befreit, doch die Menschen müssen diese Freiheit auch in rechter Weise nutzen. Es ist eine Freiheit zum Guten hin, aus deren Kraft die Menschen das Böse meiden. Es ist keine Freiheit, das Böse zu tun. Das ist gerade auch die Gefahr von Vorschriften. Man hält sich an gewisse Details, findet aber Schlupflöcher, die es erlauben, dann doch seine menschlichen Schwächen auszuleben.
Paulus fordert wie Jesus auch ein Leben aus der Freiheit der Kinder Gottes zum Guten hin. Wer in seinem Innersten gut ist - und das ist der Mensch durch die Taufe - der kann ganz auf das Gute hin leben und braucht keine äußeren Vorschriften, um sich seines Gut-Seins zu vergewissern. Er lebt vielmehr ganz aus der Zuversicht der Kinder Gottes heraus, dass er von Gott geliebt ist und dass Gott existiert und das Leben jedes Menschen für Gott wichtig ist.

Gott aber ist es, der uns mit euch auf Christus hin stärkt und der uns gesalbt hat. Er hat uns auch sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil den Geist in unsere Herzen gegeben. Ich rufe aber Gott zum Zeugen an bei meinem Leben, dass ich nur, um euch zu schonen, nicht mehr nach Korinth gekommen bin. Wir sind nicht Herren über euren Glauben, sondern wir sind Mitarbeiter eurer Freude; denn im Glauben steht ihr fest. (2Kor 1,21-24)
Denn ich entschloss mich, nicht noch einmal zu euch zu kommen und euch zu betrüben. Wenn ich euch nämlich betrübe, wer wird mich dann erfreuen? Etwa der, den ich selbst betrübt habe?
Und eben dies habe ich geschrieben, um nicht bei meinem Kommen von denen betrübt zu werden, die mich erfreuen sollten; ich bin sicher, dass meine Freude auch die Freude von euch allen ist. Denn ich schrieb euch aus großer Bedrängnis und Herzensnot, unter vielen Tränen, nicht um euch zu betrüben, nein, um euch meine übergroße Liebe spüren zu lassen. Wenn aber einer Betrübnis verursacht hat, hat er nicht mich betrübt, sondern mehr oder weniger - um nicht zu übertreiben - euch alle. Die Strafe, die dem Schuldigen von der Mehrheit auferlegt wurde, soll genügen. Deshalb sollt ihr jetzt lieber verzeihen und trösten, damit ein solcher nicht von allzu großer Traurigkeit überwältigt wird. Darum bitte ich euch, ihm gegenüber Liebe walten zu lassen.
Gerade deswegen habe ich euch ja auch geschrieben, weil ich wissen wollte, ob ihr wirklich in allen Stücken gehorsam seid. Wem ihr aber verzeiht, dem verzeihe auch ich. Denn auch ich habe, wenn hier etwas zu verzeihen war, im Angesicht Christi um euretwillen verziehen, damit wir nicht vom Satan überlistet werden; wir kennen seine Absichten nur zu gut. (2Kor 2,1-11)